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„Versuchen Novak zu kreuzigen“ Vater von Djokovic vergleicht Tennisstar mit Jesus

Belgrad · Nach dem Drama um die verweigerte Einreise nach Australien irritiert Djokovics Vater mit weiteren Aussagen. Er vergleicht seinen Sohn gar mit Jesus und stilisiert ihn zum „Freiheitskämpfer“. Rafael Nadal und Gesundheitsminister Karl Lauterbach zeigen hingegen wenig Verständnis.

Pressestimmen: Starke Kritik an Aunahmegenehmigung für Novak Djokovic bei Australian Open
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Pressestimmen zur Entscheidung im Fall Djokovic

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Foto: dpa/James Ross

Der Vater des an der Einreise nach Australien gehinderten Tennisstars Novak Djokovic hat seinen Sohn mit Jesus Christus verglichen. „Jesus wurde gekreuzigt, ihm wurde alles angetan, und er ertrug es und lebt immer noch unter uns“, sagte Srdjan Djokovic am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Belgrad. „Jetzt versuchen sie Novak auf die gleiche Weise zu kreuzigen und ihm alles anzutun.“

Der wohl ungeimpfte Djokovic war mit einer umstrittenen medizischen Ausnahmegenehmigung nach Australien gereist, um in Melbourne an den Australian Open teilzunehmen. Die australische Grenzschutzbehörde verwehrte ihm aber die Einreise. Nach Ansicht der Behörde legte der Sportler keine geeigneten Beweise zur Erfüllung der Einreisebestimmungen vor. Er wurde in ein Hotel für Ausreisepflichtige gebracht.

An der Pressekonferenz in Belgrad nahmen neben dem Vater weitere Familienangehörige teil. Sie fand im Restaurant „Novak 1“ statt, das dem Tennisspieler gehört. In seinen dramatischen Wortmeldungen stilisierte Srdjan Djokovic den Sohn zum „Freiheitskämpfer“.

„Novak ist Serbien, und Serbien ist Novak“, erklärte er. „Er wird kämpfen wie wir, und wie wir Serben zusammen mit dem ganzen Balkan.“ Djokovic sei „das Licht am Ende des Tunnels“ für die „Welt der Freiheit“. Diese werde nicht vom Westen gebildet, sondern von „sieben Milliarden Menschen“, die in Osteuropa, Russland, China, Lateinamerika und Afrika leben würden.

Novak Djokovic – Spaßvogel, Familienvater, Australian-Open-Experte
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Das ist Novak Djokovic

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Foto: USA TODAY Sports/Robert Deutsch

In Australien sei Djokovic „im Gefängnis“, meinte der Senior. Man habe ihm alles abgenommen außer dem Mobiltelefon, er könne sich nicht umziehen und waschen. Er streite nicht nur für sich und Serbien, sondern führe „den Kampf von sieben Milliarden Menschen auf der Welt für Rede- und Meinungsfreiheit“.

Der spanische Tennisstar Rafael Nadal zeigte hingegen wenig Verständnis für das Chaos rund um seinen großen Rivalen. „Ich denke, wenn er wollte, würde er hier in Australien spielen ohne ein Problem“, sagte der Spanier: „Er hat einen anderen Weg eingeschlagen, er hat seine eigenen Entscheidungen getroffen. Und es steht jedem frei, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, aber dann gibt es Konsequenzen.“

Zwar tue ihm Djokovic auch leid. Aber „es gibt Regeln, und wenn man sich nicht impfen lassen will, dann kann man Probleme bekommen“, führte Nadal aus. Nach Meinung des 20-maligen Major-Siegers habe die Welt „genug gelitten, um die Regeln nicht zu befolgen“.

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach übte Kritik an dem Serben. „Dass man in einer so existenziellen medizinischen Frage dann versucht, ein Vorbild zu sein, und nicht für sich eine Extrawurst reklamiert, das halte ich für geboten! Deswegen ist dieser Spieler für mich kein Vorbild“, sagte Lauterbach bei RTL Direkt. „Die Sportler sind aus meiner Sicht ein Stück weit in der Pflicht, Vorbilder zu sein. Die Sportler leben im Prinzip vom Enthusiasmus und zum Teil vom Geld der Fans, der Zuschauer. Daher muss man auch etwas zurückgeben.“

(dpa/old)
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