Australian Open Becker dreht Fünf-Satz-Match gegen Hewitt

Dank eines Kraftaktes hat Benjamin Becker mit seinem Drittrunden-Einzug bei den Australian Open das schlechteste Abschneiden der deutschen Männer in Melbourne seit vier Jahren verhindert.

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Becker ringt Lokalmatador Hewitt nieder

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Foto: afp, fk

Der Weltranglisten-41. aus Orscholz setzte sich trotz eines 0:2-Satzrückstandes mit 2:6, 1:6, 6:3, 6:4, 6:2 gegen Publikumsliebling Lleyton Hewitt (Australien/Nr. 87.) durch und ist der letzte im Feld verbliebene deutsche Spieler.

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Nach 3:02 Stunden verwandelte die deutsche Nummer zwei in der Rod-Laver-Arena den zweiten Matchball. Im Match um den Einzug ins Achtelfinale ist am Samstag Milos Raonic (Kanada/Nr. 8) der Gegner.

Der 33-jährige Becker, der zuvor noch nie einen 0:2-Satzrückstand aufgeholt hatte, war bislang erst einmal über die zweite Runde eines Grand-Slam-Turniers hinausgekommen - 2006 bei den US Open, als er im Achtelfinale verlor und zuvor Andre Agassi in Rente geschickt hatte.

Drei Deutsche in Runde drei

Neben Becker stehen nur Fed-Cup-Spielerin Julia Görges (Bad Oldesloe) und Nachwuchshoffnung Carina Witthöft (Hamburg) in der dritten Runde des mit 28,3 Millionen Euro dotierten Hartplatzturniers. Das Duo kämpft am Freitag um den Einzug ins Achtelfinale.

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Foto: dpa, tn ase

Görges (26) bekommt es mit der Tschechin Lucie Hradecka zu tun. Die 19-jährige Witthöft spielt gegen Kerber-Bewzingerin Irina-Camelia Begu (Rumänien).

2011 hatte beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres keiner der deutschen Männer die dritte Runde erreicht. Am Donnerstag war Qualifikant Matthias Bachinger (München) mit 6:7 (4:7), 5:7, 5:7 am Finnen Jarkko Nieminen gescheitert. Mona Barthel (Neumünster) unterlag indes Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 4) mit 2:6, 4:6.

Becker zeigte bei seiner achten Australian-Open-Teilnahme vor allen Dingen eine kämperisch starke Leistung. Im entscheidenden fünften Durchgang gelang ihm gegen den vom Publikum laustark angefeuerten Hewitt das frühe Break zum 2:1.

Zum Auftakt waren im Melbourne Park elf der 17 im Hauptfeld gestarteten deutschen Profis gescheitert - darunter überraschenderweise auch die gesetzten Angelique Kerber (Kiel/Nr. 9), Andrea Petkovic (Darmstadt/Nr. 13) und Sabine Lisicki (Berlin/Nr. 28).

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Foto: ap, MDB KAJ

Beim Happy Slam in Melbourne wird in diesem Jahr ein Rekordpreisgeld von umgerechnet rund 28,3 Millionen Euro (40 Millionen australische Dollar) vergeben. Gemessen an 2007 hat sich die Gesamtsumme verdoppelt. Allein den Gewinnern der Einzel-Konkurrenzen winkt jeweils eine Summe von 2,1 Millionen Euro.

Djokovic und Williams ohne Satzverlust weiter

Souverän in Down Under: Die topgesetzten Novak Djokovic und Serena Williams sind bei den Australian Open weiter ohne Satzverlust und stehen in der dritten Runde von Melbourne. Der viermalige Turniersieger Djokovic machte beim 6:0, 6:1, 6:4 gegen den Russen Andrej Kusnezow kurzen Prozess.

Nach nur 84 Minten verwandelte der 27-jährige Serbe vor den Augen seines Coaches Boris Becker seinen zweiten Matchball. "Ich habe mich wesentlich besser gefühlt als noch im ersten Spiel. Diesen Weg will ich beibehalten", sagte der "Djoker", der gegen den bemitleidenswerten Kusnezow die ersten neun Spiele gewann. Mit Blick auf die Aktivitäten Beckers in den sozialen Netzwerken sagte Djokovic nach seiner Gala schmunzelnd: "Da kann ich noch viel von Boris lernen."

Zuvor hatte die 18-malige Grand-Slam-Gewinnerin Williams in der Rod-Laver-Arena beim 7:5, 6:0 gegen Wera Swonarewa (Russland) nur zu Beginn Probleme gehabt. Im ersten Durchgang musste die Amerikanerin beim Stand von 3:5 sogar drei Satzbälle abwehren. "Ich habe noch einiges zu verbessern", meinte die 33-Jährige.

Williams will in Down Under nach einer vierjährigen Durststrecke ihren sechsten Australian-Open-Titel gewinnen. Auch Titelverteidiger Stan Wawrinka aus der Schweiz blieb beim 7:6 (7:4), 7:6 (7:4), 6:3 gegen Marius Copil (Rumänien) auf Kurs.

US-Open-Finalistin Caroline Wozniacki (Dänemark/Nr. 8) scheiterte indes in der zweiten Runde mit 4:6, 2:6 an Wiktoria Asarenka. Die Weißrussin hatte den "Happy Slam" bereits 2012 und 2013 gewonnen. Nach einer Fußverletzung ist die ehemalige Nummer eins des Rankings aber inzwischen auf Platz 44 der Weltrangliste abgerutscht.

Die letztjährige Melbourne-Finalistin Dominika Cibulkova (Slowakei/Nr. 11) gab sich beim 6:2, 6:0 in der zweiten Runde gegen Swetana Pironkowa (Bulgarien) keine Blöße.

(sid)
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