Auftaktsieg mit Computer-Chip Nadal siegt mit Schnickschnack im Schläger

Rafael Nadal hat erstmals bei einem Grand-Slam mit einem revolutionären Computer-Chip im Schläger gespielt und ist in die zweite Runde der Australian Open geeilt.

Rafael Nadal motiviert sich bei Australian Open mit "09" auf dem Schuh
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Nadal motiviert sich mit Spezialschuh und Chip im Schläger

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Nach der Premiere der besonderen Art durfte sich Rafael Nadal wie ein kleiner Revoluzzer fühlen. Erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier spielte der Weltranglistendritte in Melbourne mit einem Computer-Chip in seinem Schläger mit dem Namen "Play Aeropro Drive".

"Das ist eine neue Technologie, die wahrscheinlich die Zukunft unseres Sports sein wird. Es ist eine Verbesserung für jeden, der Tennis liebt", sagte der Spanier nach dem 6:3, 6:2, 6:2 im Erstrundenmatch der Australian Open gegen Michail Juschni (Russland).

Nadals Racket war die futuristische Neuerung aus der Perspektive der Zuschauer in der Rod-Laver-Arena nicht anzusehen. Aber mit den aufgezeichneten Daten konnte der neunmalige Paris-Sieger, der den Schläger schon beim Turnier in Doha getestet hatte, sicher zufrieden sein.

Der mit einer Bluetooth-Funktion ausgestattete kleine Chip im Griffende ermittelt unter anderem die Schlaghärte und den Aufprallpunkt des Balls. Man kann ihn aus- und einschalten. Über Tablets oder Smartphones lassen sich die Zahlen dann sofort abrufen. "Durch diese Technik erfahre ich exakt, wie und wo ich den Ball treffe und kann so mein Spiel verbessern", meinte Nadal und witzelte: "Wobei es manchmal vielleicht auch nicht so gut ist, es zu wissen."

Sein Trainer und Onkel Toni Nadal will die Neuerung allerdings nicht überbewerten. "Ich weiß nicht, ob man damit die French Open gewinnt. Aber es hilft auf jeden Fall", sagte er. Auch die ehemalige Nummer eins und US-Open-Finalistin Caroline Wozniacki (Dänemark) wird in Melbourne mit dem Computer-Racket der französischen Firma Babolat spielen.

Dies ist allerdings nur aufgrund einer Regeländerung der International Tennis Federation (ITF) möglich, die Profis Hilfsmittel wie den Chip erlauben. Bedingung ist, dass sie erst nach dem Match auf die Daten beziehungsweise die Auswertung zurückgreifen dürfen.

Da der Computer-Schläger auch schon seit einiger Zeit für Hobbyspieler erhältlich ist, können sich die Amateure in Sachen Daten mit den Profis messen. Die Nadal-Fakten sollten wenige Stunden nach dem Spiel im Internet veröffentlicht werden.

Ganz ohne futuristischen Schnickschnack zog indes Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer (Schweiz) beim ersten Major des Jahres in die zweite Runde ein. Der 33-Jährige besiegte Lu Yen-Hsun (Taiwan) 6:4, 6:2, 7:5 und darf weiter von seinem fünften Titel beim Happy Slam seit 2004 träumen.

(sid)
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