Australian Open Görges und Witthöft retten deutsche Tennis-Ehre

Melbourne · Julia Görges und Carina Witthöft haben die dritte Runde der Australian Open erreicht. Fed-Cup-Spielerin Görges setzte sich mit 6:3, 4:6, 6:2 gegen Klara Koukalova (Tschechien) durch und ist nur noch einen Erfolg von ihrem insgesamt dritten Achtelfinal-Einzug in Melbourne entfernt.

Carina Witthöft mischt Melbourne auf
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Foto: afp, fk

Bei Temperaturen von 30 Grad Celsius verwandelte die Weltranglisten-73. aus Bad Oldesloe nach 2:11 Stunden mit ihrem neunten Ass den ersten Matchball. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Ich fühle mich hier einfach sehr wohl, es ist mein Lieblings-Grand-Slam", sagte die 26-jährige Görges, die in der 7.500 Zuschauer fassenden Margaret-Court-Arena spielen durfte.

"Kann es kaum glauben"

Zuvor hatte die 19 Jahre junge Nachwuchshoffnung Witthöft durch ein 6:3, 6:0 gegen Christina McHale (USA) erstmals den Drittrunden-Einzug bei einem Major-Turnier geschafft. "Ich bin super glücklich und kann es kaum glauben", sagte Witthöft, die im Match um den Sprung ins Achtelfinale am Freitag auf Kerber-Bezwingerin Irina-Camelia Begu (Rumänien). Görges bekommt es mit Lucie Hradecka (Tschechien) zu tun.

Das bislang beste Abschneiden von Witthöft bei einem Major-Turnier war das Erreichen der ersten Runde vor einem Jahr in Melbourne. Bei den Australian Open 2015 hatte sich die deutsche Vize-Meisterin erstmals direkt und zum insgesamt dritten Mal für das Hauptfeld eines Grand Slams qualifizieren können.

Am Mittwoch spielt noch Philipp Kohlschreiber (Augsburg/Nr. 22) um den Einzug in die dritte Runde. Am Donnerstag stehen zudem die Zweitrunden-Partien von Benjamin Becker (Orscholz), Matthias Bachinger (München) und Mona Barthel (Neumünster) an.

Von den 17 im Hauptfeld gestarteten Deutschen waren elf an ihren Auftakthürden gescheitert - darunter überraschend die gesetzten Angelique Kerber (Kiel/Nr. 9), Andrea Petkovic (Darmstadt/Nr. 13) und Sabine Lisicki (Berlin/Nr. 28).

"Sister Act" sagt ab, Schrapowa muss zittern

Derweil haben Serena und Venus Williams bei den Australian Open ihren geplanten Start im Doppel-Wettbewerb abgesagt. Das bestätigte ein Sprecher des Grand-Slam-Tennisturniers am Mittwoch. Ein Grund wurde zunächst nicht bekannt. Die beiden Amerikanerinnen hatten am Vortag ihre Erstrunden-Partien im Einzel gewonnen. In Melbourne haben die Williams-Schwestern schon viermal den Titel im Doppel geholt.

Mitfavoritin Maria Scharapowa hat nach der Abwehr von zwei Matchbällen ein peinliches Zweitrunden-Aus bei den Australian Open gerade noch verhindern können. In einem russischen Duell musste die Melbourne-Siegerin von 2008 lange zittern, ehe das 6:1, 4:6, 7:5 gegen die Qualifikantin Alexandra Panowa (WTA-Nr. 150) unter Dach und Fach gebracht war.

"Ich bin einfach nur froh, es irgendwie geschafft zu haben. Ich habe nicht mein bestes Tennis gespielt, und Alexandra hatte nichts zu verlieren", sagte die 27-jährige Scharapowa, die sich 51 unerzwungene Fehler erlaubte.

Der 17-malige Grand-Slam-Champion Roger Federer hat nach einem Satzverlust doch noch souverän die dritte Runde erreicht. Der 33 Jahre alte Tennisprofi aus der Schweiz drehte am Mittwoch die Partie gegen den Italiener Simone Bolelli und setzte sich nach 2:09 Stunden in der Rod-Laver-Arena mit 3:6, 6:3, 6:2, 6:2 durch. Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale trifft Federer am Freitag auf den an Nummer 29 gesetzten Franzosen Jeremy Chardy oder Bolellis Landsmann Andreas Seppi. Ohne Probleme löste Olympiasieger Andy Murray seine Aufgabe. Der 27 Jahre alte Schotte bezwang Marinko Matosevic aus Australien 6:1, 6:3, 6:2.

Eugenie Bouchard ist ohne Satzverlust in die dritte Runde eingezogen. Die 20 Jahre alte Kanadierin gewann am Mittwoch gegen Kiki Bertens aus Belgien 6:0, 6:3. Die Weltranglisten-Siebte Bouchard stand im vergangenen Jahr bei dem Grand-Slam-Tennisturnier in Melbourne und bei den French Open im Halbfinale und erreichte in Wimbledon das Endspiel. In der ersten Runde hatte sie gegen Anna-Lena Friedsam aus Andernach gewonnen. Im Kampf um das Achtelfinale trifft die Nummer sieben der Setzliste an diesem Freitag auf die Französin Caroline Garcia.

(sid/dpa)
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