Fast alle Break-Point-Akteure raus Kurioser Netflix-Fluch ereilt Australian-Open-Teilnehmer

Update | Melbourne · Bei den Australian Open geht ein „Fluch“ um. Viele Spieler, die in der vergangenen Saison an einer Netflix-Produktion teilgenommen haben, sind schon ausgeschieden oder waren erst gar nicht dabei.

 Scheiterte früh bei den Australian Open: Ons Jabeur.

Scheiterte früh bei den Australian Open: Ons Jabeur.

Foto: AP/Dita Alangkara

Eigentlich sollte die neue Netflix-Serie „Break Point“ den Tennissport vor allem noch bekannter machen. Der Streamingdienst begleitete im vergangenen Jahr zehn Spieler und Spielerinnen der ATP- und WTA-Tour und brachte die Serie nun Anfang 2023 pünktlich vor dem Start der Australian Open an den Start. Sie sollte Lust machen auf das ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Doch nach den ersten beiden Runden in Melbourne lässt sich feststellen: Die Serie hat offenbar auch einen Fluch verbreitet.

Von den zehn Spielerinnen und Spielern, die im vergangenen Jahr intensiv begleitet wurden, ist derzeit gerade einmal noch ein Tennisstar im Feld der Australian Open dabei. Drei traten gar nicht erst bei dem Turnier an. Denn Paula Badosa, Ajla Tomljanovic und Nick Kyrgios mussten auf einen Start beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres verzichten. Inzwischen sind mit Matteo Berrettini (Niederlage in der ersten Runde), Taylor Fritz, Casper Ruud, Thanasi Kokkinakis und Ons Jabeur (Niederlagen in der zweiten Runde) vier weitere Aktive bereits ausgeschieden. Zuletzt erwischte es in der dritten Runde die griechische Weltranglistensechste Maria Sakkari, die überraschend an der Chinesin Zhu Lin scheiterte. Dabei hätte man den meisten deutlich mehr zugetraut.

Die an Position zwei gesetzte tunesische Topspielerin Jabeur etwa, die 2022 noch im Finale von Wimbledon stand, verlor in der zweiten Runde des Grand-Slam-Turniers mit 1:6, 7:5, 1:6 gegen die ungesetzte Tschechin Marketa Vondrousova. Sie fand nur selten zu ihrem Spiel und schien auch körperlich eingeschränkt zu sein. Die 28-Jährige muss damit weiter auf ihren ersten Grand-Slam-Titel warten.

Auch das frühe Aus von Ruud überraschte. Der zweimalige Grand-Slam-Finalist aus Norwegen unterlag dem US-Amerikaner Jenson Brooksby am Donnerstag 3:6, 5:7, 7:6 (7:4), 2:6 und muss die Hoffnung auf den ersten großen Titel vorerst aufgeben. Ruud war im vergangenen Jahr sowohl bei den French Open als auch den US Open ins Finale eingezogen.

Von den Darstellern der Netflix-Serie „Break Point“ noch im Turnier ist einzig der Kanadier Felix Auger-Aliassime noch dabei. „Meine Freundin hat mir davon erzählt“, sagte der Kanadier nach seinem Achtelfinaleinzug: „Mir war das nicht bewusst: “Vielleicht haben die Spieler, die verloren haben, das Gefühl, dass es irgendeinen Zusammenhang gibt. Ich glaube das aber nicht.„ Auch Netflix schrieb auf seinem Twitteraccount für Großbritannien und Irland: “Um es klarzustellen: Das ist purer Zufall...„

Einen ähnlichen „Fluch“ gab es auch schon einmal in der NFL – der nordamerikanischen Football-Liga. Der Video-Spiele-Produzent EA veröffentlichte jedes Jahr ein Coverbild des Football-Spiels Madden. Der abgebildete Superstar spielte dann aber häufig eine schwache Saison und gewann vor allem nie den Super Bowl – bis 2017. Damals landete Rob Gronkowski auf dem Cover und gewann später den Titel – verletzte sich in der Saison allerdings. Erstmals wirklich besiegt wurde der Madden-Fluch dann 2020 von Star-Quarterback Patrick Mahomes, der als Cover-Spieler den Super Bowl gewann und sogar als wertvollster Spieler ausgezeichnet wurde.

(dör/dpa/SID)
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