Australian Open Kerber siegt im Schnelldurchlauf - Drama um Petkovic

Melbourne · Mit einem glatten Erfolg ist Angelique Kerber in die Australian Open gestartet. Weitere deutsche Siege gab es am ersten Tag nicht. Julia Görges erlebte eine Enttäuschung, Andrea Petkovic musste nach einem Schwächeanfall aufgeben.

Angelique Kerber hat mühelos die zweite Runde der Australian Open erreicht. Während der Siegerin von 2016 beim 6:2, 6:2 gegen die Slowenin Polona Hercog eine solide Leistung genügte, erlebte Julia Görges zum Turnierauftakt am Montag eine herbe Enttäuschung. Die deutsche Nummer zwei war gegen die Amerikanerin Danielle Collins nur zwei Punkte vom Sieg entfernt und verlor aber noch 6:2, 6:7 (5:7), 4:6.

Australian Open 2019: Angelique Kerber erreicht mühelos die zweite Runde
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Kerber erreicht mühelos die zweite Runde

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Petkovic gibt auf

Andrea Petkovic gab gegen die Rumänin Irina-Camelia Begu beim Stand von 7:6 (7:3), 3:4 und 30:40 an einem sehr warmen Sommertag auf, nachdem sie minutenlang offenbar mit Kreislaufproblemen auf dem Platz lag. Bei den Herren scheiterten die Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff und Peter Gojowczyk sowie Talent Rudi Molleker. Am Dienstag greifen die übrigen sieben deutschen Starter ein, unter ihnen Alexander Zverev.

Australian Open 2019: Die Favoriten bei den Frauen
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Die Favoriten bei den Frauen

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Foto: dpa/Julian Smith

Kerber zeigte sich mit dem 72-minütigen Start in Melbourne zufrieden. „Im Ganzen war es ein gutes, konstantes Match“, sagte die Wimbledonsiegerin. „Ich habe am Anfang ein bisschen gebraucht, um meinen Rhythmus zu finden. Die ersten Runden sind immer schwierig für mich. Im zweiten Satz habe ich mich ein bisschen befreiter gefühlt.“

Im engen Situationen half die Weltranglisten-92. Hercog zudem häufig mit Fehlern weiter, so dass Kerber in der Rod-Laver-Arena letztlich nie in Gefahr geriet. In der zweiten Runde wartet an diesem Mittwoch die brasilianische Qualifikantin Beatriz Haddad Maia, bisher nur die 195. der Weltrangliste, auf die 30 Jahre alte Nummer zwei der Welt.

Julia Görges scheiterte zuvor zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder in ihrer ersten Partie in Melbourne und dort erst zum insgesamt zweiten Mal schon in Runde eins. Mit der Titelverteidigung beim Turnier in Auckland hatte die Saison für die letztjährige Wimbledon-Halbfinalistin noch perfekt begonnen.

„Dass die Enttäuschung da ist, ist klar. Von den ersten zwei Sätzen her kann ich sagen, dass ich ein gutes Match gespielt habe, das ich leider aus der Hand gegeben habe“, sagte Görges. „In Auckland habe ich es geschafft, diese Matches zu drehen und für mich zu entscheiden, und es gibt auch Momente, da passiert das halt nicht.“

Die Favoriten bei den Männern
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Die Weltranglisten-13. hatte das Geschehen gegen die immerhin auf Rang 35 geführte Collins einen Satz lang im Griff. Im zweiten Durchgang machte die 30-Jährige aus einem 1:4-Rückstand eine 6:5-Führung. Danach verpasste es die dreimalige Achtelfinalistin der Australian Open, das Match mit eigenem Aufschlag zu beenden. Eine Vorhand, die zwei Matchbälle gebracht hätte, landete knapp im Aus. „An manchen Tagen fliegen sie rein, an manchen fliegen sie nicht rein“, meinte sie. Nach 2:24 Stunden war in der Margaret-Court-Arena das erste Grand-Slam-Turnier der Saison für Görges schon beendet.

Von den sieben deutschen Herren schied Talent Molleker bei seinem Grand-Slam-Debüt vor den Augen des deutschen Herren-Tennis-Chefs Boris Becker aus. Nach geglückter Qualifikation in Melbourne unterlag der 18-Jährige dem Weltranglisten-16. Diego Schwartzman aus Argentinien 1:6, 3:6, 6:4, 0:6. Gojowczyk nahm dem an Nummer zehn gesetzten Russen Karen Chatschanow zwar den ersten Satz ab, unterlag aber dann 6:3, 3:6, 4:6, 3:6. Struff musste sich dem Australier Matthew Ebden 6:1, 4:6, 3:6, 4:6 geschlagen geben.

Scharapowa deklassiert Qualifikantin

Die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin Maria Scharapowa hat derweil einen Start nach Maß hingelegt. Die an Position 30 gesetzte Russin deklassierte die Qualifikantin Harriet Dart und ließ der Britin in 63 Minuten beim 6:0, 6:0 keine Chance. Scharapowa hatte den Grand-Slam-Auftakt Down Under 2008 gewonnen, 2007, 2012 und 2015 stand sie zudem im Finale.

Vorjahressiegerin Caroline Wozniacki gewann ihr Auftaktmatch gegen die Belgierin Alison Van Uytvanck am Montag mit 6:3, 6:4. Die einstige Weltranglisten-Erste Wozniacki hatte im vergangenen Jahr in Melbourne den ersten Grand-Slam-Titel ihrer Karriere geholt. In der nächsten Runde trifft die 28-Jährige auf die Schwedin Johanna Larsson.

Nadal meistert erste Hürde

Als erster der Favoriten bei den Herren hat Rafael Nadal ohne größere Schwierigkeiten sein Auftaktspiel gewonnen. Der frühere Weltranglisten-Erste aus Spanien besiegte den Australier James Duckworth am Montag 6:4, 6:3, 7:5. Der Lokalmatador war nur dank einer Wildcard ins Hauptfeld gelangt.

Für den 32-jährigen Nadal, der das Grand-Slam-Turnier vor zehn Jahren gewinnen konnte, war es seit der verletzungsbedingten Aufgabe vor vier Monaten im Halbfinale der US Open das erste offizielle Match. In der zweiten Runde trifft er entweder auf den deutschen Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff oder den Australier Matthew Ebden.

Isner verliert Duell der Zwei-Meter-Männer

John Isner ist als erster Top-10-Spieler ausgeschieden. Der US-Amerikaner, in Melbourne an Position neun gesetzt, verlor in der Auftaktrunde das Duell der Zwei-Meter-Männer mit seinem Landsmann Reilly Opelka nach vier Tiebreaks 6:7 (4:7), 6:7 (6:8), 7:6 (7:4), 6:7 (5:7). Viele Ballwechsel bekamen die Zuschauer nicht zu sehen: Isner servierte 47 Asse, Opelka 40.

Für Isner war es die erste Niederlage bei einem Grand-Slam-Turnier gegen einen Landsmann überhaupt. Ungewöhnlich war für den 2,08 m großen Aufschlagriesen schon die Ausgangsposition. In seiner Karriere war Isner nur sehr selten der kleinere Spieler auf dem Court - der 21 Jahre alte Opelka misst 2,11 m.

(sid/dpa/old)
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