Schneller Sieg Alexander Zverev erreicht erstmals Achtelfinale der Australian Open

Melbourne · Alexander Zverev hat in drei Sätzen gegen den Australier Alex Bolt gewonnen.Der Australier lieferte sich mit dem Deutschen ein gutes Spiel. Nach der Partie begeisterte der gut aufgelegte Zverev das Publikum mit seinem Interview.

Australian Open 2019: Alexander Zverev spielt sich ins Achtelfinale
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Alexander Zverev spielt sich ins Achtelfinale

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Foto: dpa/David Crosling

Alexander Zverev feiert in Melbourne eine Premiere, sein erstes Achtelfinale bei den Australian Open soll aber nur ein Zwischenstopp zum endgültigen Grand-Slam-Durchbruch sein. Beim 6:3, 6:3, 6:2 in der dritten Runde gegen den australischen Außenseiter Alex Bolt sparte Zverev zumindest genug Kraft für die kommende Aufgabe. Nach seiner unnötigen Nachtschicht am Donnerstag brauchte der 21-Jährige nur 1:52 Stunden für den Sprung in die zweite Woche.

"Er hat unglaubliche Power", lobte Zverev seinen Gegner, "ich musste gut returnieren und mein Spiel durchziehen. Das hat heute ziemlich gut funktioniert." Der Weltranglistenvierte war nach dem Matchball so entspannt, dass er im Interview mit Ex-Champion Jim Courier über seinen schlaksigen Körperbau scherzte. "Das viele Krafttraining zeigt noch keine Wirkung. Manchmal werde ich auf der Tour sogar Spargel genannt", sagte Zverev. Er müsse im Gym immer noch hart arbeiten. Die Lacher der Zuschauer hatte er damit auf seiner Seite. „Ich kann immer noch um mein Handgelenk rumgreifen“, witzelte Zverev weiter. Dann zog er sein Shirt am Arm hoch und fragt das Publikum: „Wer hat schon Angst vor meinem Oberarm?“.

Am Montag trifft er auf den an Position 16 gesetzten Milos Raonic, mit dem er eine bittere Niederlage verbindet: 2017 hatte der gebürtige Hamburger in Wimbledon sein erstes Achtelfinale bei einem Major erreicht, war trotz zahlreicher Chancen jedoch in fünf Sätzen an Raonic gescheitert. Sein bislang einziger Sieg über den aufschlagstarken Kanadier gelang Zverev vor zweieinhalb Jahren beim Sandplatz-Masters in Rom.

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Diese Favoriten stürzten bei den Australian Open

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Foto: afp, CS

In Melbourne warf Raonic, Wimbledonfinalist von 2016, erst den unberechenbaren Australier Nick Kyrgios und dann den dreimaligen Grand-Slam-Champion Stan Wawrinka (Schweiz) aus dem Turnier. In der dritten Runde gab er sich am Freitag gegen Pierre-Hugues Herbert beim 6:4, 6:4, 7:6 (8:6) keine Blöße. Zverev wird gewarnt sein, so einfach wie Bolt wird ihm Raonic das Leben nicht machen.

Der Weltranglisten-155. aus Murray Bridge in South Australia, der lautstark von den Fans in der Rod-Laver-Arena angetrieben wurde, war sichtlich überfordert im Duell mit Zverev. Bolt, blondiertes Haar, Linkshänder und 26 Jahre alt, hatte eine Wildcard den Weg ins Turnier geebnet. In den ersten Runden schaltete er überraschend die favorisierten Jack Sock (USA) und Gilles Simon (Frankreich/Nr. 29) aus. Zverev war jedoch eine Nummer zu groß.

Der Sieger des ATP-Saisonfinals in London schlug ordentlich auf (14 Asse), returnierte solide und ließ Bolt auch nicht mehr zurück in die Partie kommen. In der Runde zuvor hatte Zverev gegen den Franzosen Jeremy Chardy eine 2:0-Satzführung beinahe noch verspielt und erst nach Mitternacht den Sieg perfekt gemacht.

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Anders als Zverev fiel der Weltranglistenerste Novak Djokovic in seiner Drittrundenpartie in ein kurzes Konzentrationsloch, befreite sich jedoch noch rechtzeitig und eindrucksvoll daraus. Der 31 Jahre alte Serbe gewann gegen den Kanadier Denis Shapovalov (19) nach 2:22 Stunden 6:3, 6:4, 4:6, 6:0. Im dritten Satz hatte Djokovic bereits 4:1 geführt.

(rent/sid)
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