Australian Open 2018 Das sind die Favoriten bei den Männern
Roger Federer ist der Titelverteidiger - und auch der Topfavorit. Doch wer darf sich sonst noch Hoffnungen auf den Titel bei den Australian Open 2018 machen? Ein Überblick.
Roger Federer (Schweiz): Ein 36-Jähriger als Topfavorit auf den Titel bei einem Grand-Slam-Tunier? Na klar! Zumindest, wenn der 36-Jährige Roger Federer heißt und noch dazu Fragezeichen hinter der Fitness seiner Konkurrenten stehen. Federer, der als Titelverteidiger nach Melbourne gereist ist, hat beim Hopman Cup jedenfalls bewiesen, dass seine Form stimmt. Er gewann alle seine vier Einzel, zwei davon gegen Top-Ten-Spieler.
Rafael Nadal (Spanien): Der Weltranglisten-Erste war im vergangenen Jahr in Melbourne im Finale und gewann im August die US Open, also das zweite Grand-Slam-Turnier auf Hartplatz. Zum Saisonende machte ihm aber eine Knieverletzung zu schaffen, die auch seinen Zeitplan in der Vorbereitung durcheinanderbrachte. Zuletzt ließ der 31-Jährige aber verlauten: Das Knie hält!
Novak Djokovic (Serbien): Hält auch der Ellbogen des Rekordchampions in Melbourne? Der 30-Jährige musste seine Rückkehr auf die Tour nach einer sechsmonatigen Pause weiter verschieben. Selbst, wenn er schmerzfrei sein sollte, fehlt ihm die Spielpraxis. Keine guten Voraussetzungen für den sechsmaligen Melbourne-Sieger, um einen weiteren Titel in der Sammlung hinzuzufügen. Bei einem Showturnier spielte er aber überraschend stark auf.
Grigor Dimitrow (Bulgarien): Die gesundheitlichen Probleme der Topstars eröffnen der zweiten Reihe Möglichkeiten. Und der 26-Jährige führt diese zweite Reihe an. 2017 verlor er in Melbourne in einem engen Halbfinale gegen Nadal, zum Ende des Jahres triumphierte er bei den ATP Finals. Mit Dimitrow wird definitiv zu rechnen sein - nicht umsonst ist er die Nummer drei der Welt.
Alexander Zverev (Hamburg): In der Weltrangliste liegt der Deutsche nur eine Position hinter Dimitrow, doch seine Formkurve zeigte zuletzt nach unten. Schon in den letzten Monaten der vergangenen Saison schwächelte der 20-Jährige und auch beim Hopman Cup überzeugte er nicht, zudem erwischte er eine knifflige Auslosung. Bei den Grand-Slam-Turnieren hat er ohnehin noch Nachholbedarf, erst einmal (Wimbledon 2017) schaffte er es in die zweite Woche. In dieser Form kein Titelanwärter, aber vielleicht findet er ja in den ersten Runden seinen Rhythmus. Wenn nicht, wird er in der Zukunft noch weitere Chancen bekommen.
David Goffin (Belgien): Der schmächtige Belgier ist zu einem Weltklasse-Spieler gereift, der mittlerweile auch vor den großen Namen keine Angst mehr hat. Beim Hopman Cup bestätigte der 27-Jährige seine starke Form aus dem Herbst und blieb in seinen drei Einzeln ohne Niederlage. Allerdings kam er bei einem Grand-Slam-Turnier noch nie weiter als ins Viertelfinale. Geht es dieses Mal weiter?
Nick Kyrgios (Australien): Auf ihm ruhen die Hoffnungen der australischen Fans. Der exzentrische Australier macht es sich selbst und den Zuschauern nicht immer ganz einfach, doch sein großes Talent ist unbestritten. Der 22-Jährige hat überhaupt keine Angst vor den großen Namen, sein Problem ist die mangelnde Konstanz, die ihn häufig auch in den ersten Runden stolpern lässt. Bei seinem Turniergewinn in Brisbane zeigte er aber, dass mit ihm zu rechnen sein wird - nicht zuletzt wegen seines bärenstarken Aufschlags.
Juan Martin del Potro (Argentinien): Nach einer schier endlosen Verletzungs-Odysee ist "DelPo" mittlerweile wieder voll da - und seine Vorhand versetzt die Gegner noch immer in Angst und Schrecken. Die Australian Open sind aber nicht gerade sein Lieblingsturnier, hier ist das beste Resultat des 29-Jährigen das Viertelfinale, das er zweimal erreichte. Wird zu Beginn der Australien Open erstmals seit 2014 wieder in den Top Ten stehen.
Dominic Thiem (Österreich): Nicht nur in seiner Heimat gilt der 24-Jährige schon als neuer Thomas Muster. Genau wie der fühlt sich Thiem auf Sand besonders wohl, auf Hartplatz kann der Weltranglisten-Fünfte sein druckvolles Grundlinienspiel mit langen Ausholbewegungen nicht voll entfalten. Beim ATP-Turnier in Doha machte er zu Jahresbeginn aber einen guten Eindruck, bis ihn ein grippaler Infekt stoppte. Nicht nur wegen seiner Krankheit eher Wackelkandidat als Geheimtipp.
Marin Cilic (Kroatien): Das ewige "dark horse". Cilic hat ein gutes Jahr hinter sich, auf Hartplatz spielt er gerne und gut. Was passiert, wenn er einmal heiß läuft, konnte man bei seinem völlig überraschenden Sieg bei den US Open 2014 bestaunen. Doch nur wenige trauen ihm zu, so einen Erfolg zu wiederholen.