Frühes Aus bei den Australian Open Andrea Petkovic vergießt bittere Tränen

Melbourne · Andrea Petkovic scheitert bei den Australian Open in Runde eins. Die Enttäuschung war groß – aber schnell wieder verflogen.

Andrea Petkovic scheidet in erster Runde aus
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Andrea Petkovic scheitert bei den Australian Open in Runde eins. Die Enttäuschung war groß — aber schnell wieder verflogen.

Nach dem Aus liefen die Tränen. Vor Wut, wie Andrea Petkovic später verriet. Wieder hatte es bei einem Grand Slam nicht geklappt, wieder muss die ehemalige Top-Ten-Spielerin früh zuschauen, wenn das Turnier erst so richtig beginnt. In der Hitze von Melbourne verglühten ihre Träume vom Comeback in der Weltspitze. Mit 2:6, 3:6 scheiterte Petkovic in der ersten Runde der Australian Open an der Slowakin Magdalena Rybarikova.

"Ich habe nicht grottenschlecht gespielt", sagte sie nach der körperlichen Grenzerfahrung bei mehr als 42 Grad im Schatten. Die 25-Jährige hatte sich schnell wieder gefangen: "Ich wollte es nur zu genau machen. Immer, wenn es drauf ankam, habe ich einen dummen, unkonzentrierten Fehler gemacht." Rybarikova habe aber auch gut gespielt und gut aufgeschlagen.

Nach Ausreden suchte Petkovic erst gar nicht. In der trockenen Hitze, die belastend für alle Spieler und Zuschauer an diesem zweiten Turniertag in Melbourne war, sei es "spielbar" gewesen. Den "Nebel im Gehirn", von dem Petkovic sprach, muss auch Rybarikova gespürt haben.

"Wie unter einer riesigen Glocke"

"Es hat sich angefühlt wie unter einer riesigen Glocke. Man weiß nicht genau, was Realität ist, und was nicht", beschrieb sie die Situation auf dem Platz: "Man hatte dass Gefühl, dass die Haut vom Gesicht schmilzt." Da half auch keine Sonnencreme, Petkovic hatte sich von Kopf bis Fuß eingeschmiert.

So ausgeglichen die eloquente Tennisspielerin in der Gesprächsrunde nach ihrem Aus wirkte, so enttäuscht war sie nach dem Matchball gewesen. "Ich heule meistens aus Wut", sagte sie. In Australien hatte sie zuvor gesagt, sie sei erwachsener geworden, richte ihren Zorn nach Niederlagen nicht mehr gegen sich als Person, sondern nur noch gegen die Tennisspielerin Petkovic. Daher kam sie nun zu dem Schluss: "Diese Niederlage wird mir nicht so nachhängen wie ein Kreuzbandriss oder ein Rückenbruch."

Ihren Australien-Fluch dürfte Petkovic trotz der deutlichen Pleite beendet haben, immerhin hatte sie nach zwei Jahren Abstinenz wieder ein Match in Melbourne bestritten. 2008 hatte sich Petkovic bei den Australian Open die schwere Knieverletzung zugezogen, 2012 folgte kurz vor Turnierbeginn eine komplizierte Rückenverletzung, ehe 2013 im australischen Perth der Meniskus riss.

Werbung in eigener Sache für den Fed Cup in der Slowakei machte sie durch die Niederlage gegen Rybarikova nicht. Ihre Teamkolleginnen, die im Hinblick auf die Nominierung für das Spiel in Bratislava (8./9. Februar) auch ihre Kontrahentinnen sind, stehen allesamt in Runde zwei. Ein klein wenig Hoffnung macht sich Petkovic dennoch auf einen Einsatz im Nationalteam: "Und wenn es nicht klappt, drücke ich den Mädels halt die Daumen."

(sid)
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