Viele Verletzte im Tennis Auch Murray bangt um die Australian Open - OP droht

Brisbane/Köln · Erst Rafael Nadal und Novak Djokovic, jetzt auch Andy Murray: Keine zwei Wochen vor den Australian Open muss der nächste Topstar sein Comeback verschieben.

Andy Murray: Schotte, Brite, Wimbledon-Held
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Das ist Andy Murray

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Foto: afp

Die Enttäuschung war aus jedem Wort herauszulesen. Mit emotionalen Worten erklärte Andy Murray sein geplatztes Comeback - und machte dabei auch nicht viel Hoffnung auf eine baldige Rückkehr auf den Tennisplatz. Möglicherweise droht ihm sogar eine Operation, dies würde eine weitere lange Ausfallzeit nach sich ziehen.

"Ich bin durch eine wirklich schwierige Zeit mit meiner Hüfte gegangen", schrieb der Schotte, nachdem er seinen Start beim ATP-Turnier in Brisbane abgesagt hatte: "Ich vermisse es sehr und würde alles dafür geben, wieder da draußen zu stehen. Ich habe erst in den letzten Monaten realisiert, wie sehr ich diesen Sport liebe. Jedes Mal, wenn ich aufwache, hoffe ich, dass es besser geworden ist."

Doch seit Wimbledon hat sich der Zustand des 30-Jährigen nicht gebessert. Zumindest nicht genug. Und letztendlich musste Murray einsehen: Derzeit macht eine Rückkehr keinen Sinn. Murrays Körper, gezeichnet von kräftezehrenden Jahren auf der Tour, ist nicht bereit.

Der ehemalige Weltranglistenerste leidet damit weiter, genauso wie seine langjährigen Konkurrenten Rafael Nadal und Novak Djokovic. Auch sie mussten ihre Comebacks verschieben. Keine zwei Wochen vor den Australian Open (15. bis 28. Januar) in Melbourne gibt von den "Big Four" des Männertennis damit derzeit nur einer keine Rätsel auf: Roger Federer.

Der Schweizer feiert derzeit beim Hopman Cup in Perth Sieg um Sieg. Und ob die ärgsten Konkurrenten des Schweizers beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres an den Start gehen können, ist fraglich. Murray erklärte, er werde am Wochenende entscheiden, ob er in Australien bleibe oder nach Hause fliege.

Noch am Sonntag hatte Murray die große Hoffnung geäußert, in Brisbane spielen zu können. Nun der Rückschlag. Seit Wimbledon, wo er im Viertelfinale Sam Querrey unterlegen war, ist Murray nicht mehr auf der Tour angetreten. Er rutschte erstmals seit einem Jahrzehnt aus den Top Ten der Weltrangliste, mittlerweile liegt er auf Platz 16.

Die konservative Behandlung brachte bisher nicht den erhofften Erfolg. Eine Operation steht nun im Raum. "Es ist etwas, was ich erwägen muss. Aber ich hoffe, dazu kommt es nicht", sagte er.

Auch Nadal und Djokovic hatten mit einer längeren Auszeit versucht, ihren Körper wieder fit zu bekommen. Ebenfalls nur mit mittelmäßigem Erfolg. Nadal hatte zuletzt seine Teilnahme in Brisbane abgesagt. Knieprobleme. Wie schon beim ATP-Finale Mitte November, wo er aussteigen musste. Der Spanier ist aber immerhin zuversichtlich: Er betonte, in Melbourne an den Start gehen zu wollen.

Dass er dort auf Djokovic trifft, ist dagegen unwahrscheinlich. "Ich habe immer noch Schmerzen", sagte der Serbe, der seit Monaten an Ellbogenproblemen leidet. Auch er bestritt sein letztes Match auf der Tour in Wimbledon.

Bleibt also noch Federer. Ausgerechnet der älteste der "Großen Vier" hat derzeit keine körperlichen Probleme. Der Schweizer, inzwischen 36 Jahre alt, hatte sich aus Rücksicht auf seinen Körper im vergangenen Jahr mehrere Auszeiten gegönnt. Ganz offenbar nicht das schlechteste Mittel. Der Titelverteidiger gilt in Melbourne als einer der Turnierfavoriten. Inzwischen mehr denn je.

(sid)
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