WTA-Turnier Kerber verpasst Viertelfinale von Stuttgart - auch Friedsam ausgeschieden

Stuttgart · Da war lange mehr drin. Deutschlands beste Tennisspielerin Angelique Kerber zeigt gegen die Nummer fünf der Welt in Stuttgart eine gute Leistung, verliert aber. „Ich bin auf dem richtigen Weg“, bilanziert die 33-Jährige.

 Angelique Kerber.

Angelique Kerber.

Foto: AFP/THOMAS KIENZLE

Angelique Kerber ist im Achtelfinale des Tennis-Turniers in Stuttgart ausgeschieden und muss weiter auf einen Erfolg gegen eine Topspielerin warten. Nach einer lange vielversprechenden Leistung verlor die deutsche Nummer eins am Donnerstag gegen die Weltranglisten-Fünfte Jelina Switolina aus der Ukraine 6:7 (4:7), 3:6.

„Ich bin auf dem richtigen Weg. Das ist das, was mir das Match heute gezeigt hat“, bilanzierte die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin und sprach davon, einen guten Start in die Sandplatz-Saison gehabt zu haben: „Ich bin, glaube ich, ganz kurz davor, auch mal wieder so ein Match zu gewinnen. Ich werde viel Selbstvertrauen mitnehmen.“

Von anfangs acht deutschen Teilnehmerinnen ist damit keine mehr im Viertelfinale des mit 456 073 Euro dotierten Sandplatz-Hallenturniers dabei. In Kerbers zweitem diesjährigen Stuttgart-Auftritt war entscheidend, dass die Deutsche den engen ersten Satz und anschließend die lange auf gutem Niveau gezeigte Konstanz verlor. „Es waren ein, zwei Punkte, die den ersten Satz entschieden haben“, sagte Kerber: „Sie hat mir keine Luft zum Atmen gelassen, nicht eine Sekunde. Ich habe zwei Spiele Anfang des zweiten Satzes vom Niveau ein bisschen nachgelassen. Und das hat sie natürlich gespürt.“

Anders als am Mittwoch gegen die klare Außenseiterin Jekaterine Gorgodse aus Georgien war Kerber gegen Switolina voll gefordert. Seit 2016 in Montreal hatte sie nicht mehr gegen die Ukrainerin gewonnen, nun sieben Mal nacheinander verloren. „Ich freue mich auf so eine Challenge direkt zum Anfang der Sandplatzsaison, damit man auch direkt sieht, wo man steht und wo man sich noch weiter entwickeln kann, besonders im Hinblick auf Paris“, hatte Kerber zuvor gesagt.

Die Schleswig-Holsteinerin bemühte sich, aktiv zu spielen und sich nicht nur in die Defensive drängen zu lassen. Das gelang ihr lange erfolgreich. Die Kielerin führte mit 5:4 und 6:5, konnte den ersten Satz aber dennoch nicht für sich entscheiden. Im Tiebreak unterliefen ihr drei Vorhand- und ein Doppelfehler, vier Punkte gingen damit ohne Not an die Gegnerin. Es war mehr drin.

Im zweiten Durchgang drückte ihre Körpersprache dann nicht mehr aus, dass sie noch an sich glaubte. Mit einem weiteren leichten Fehler und einem weiteren Doppelfehler überließ Kerber der 26-jährigen Switolina das vorentscheidende Break zum 1:3.

Vor dem Kerber-Aus verpasste Anna-Lena Friedsam am vierten Turniertag den erstmaligen Viertelfinal-Einzug in Stutgart mit einem 4:6, 2:6 gegen die an fünf gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus. Damit zählt keine Deutsche mehr zum illustren Kreis im Viertelfinale: Die australische Weltranglistenerste Ashleigh Barty spielt gegen die einstige tschechische US-Open-Finalistin Karolina Pliskova um einen Platz im Halbfinale. Auch die rumänische Wimbledonsiegerin Simona Halep und die tschechische Titelverteidigerin Petra Kvitova, zweimalige Wimbledongewinnerin, mischen unter anderen noch mit.

Die vorerst letzte deutsche Siegerin des Porsche Grand Prix bleibt die Schwäbin Laura Siegemund 2017. Kerber hatte das Turnier 2015 und 2016 gewonnen - am Freitag spielt sie noch gemeinsam mit Andrea Petkovic im Doppel-Viertelfinale.

(old/sid)
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