Wimbledon-Siegerin zeigt Nerven Kerber nennt Gegnerin „Drama Queen“

Miami · Angelique Kerber ist zum zweiten Mal innerhalb einer Woche an der 18-jährigen Bianca Andreescu gescheitert und hatte im Anschluss keine netten Worte für ihre Gegnerin übrig. Ebenfalls ausgeschieden ist Alexander Zverev.

Angelique Kerber – erste Wimbledon-Siegerin seit Steffi Graf
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Das ist Angelique Kerber

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Foto: AFP/GLYN KIRK

Zum zweiten Mal binnen einer Woche ist Wimbledon-Siegerin Angelique Kerber an der 18 Jahre alten Bianca Andreescu gescheitert. Beim traditionellen Handschlag am Netz im Anschluss an die 4:6, 6:4, 1:6-Niederlage zeigte die frühere Tennis-Weltranglistenerste Nerven und bezeichnete ihre Gegnerin als „biggest drama queen ever“ (größte Drama-Queen aller Zeiten).

Kerber hatte bereits am vergangenen Sonntag das Finale von Indian Wells gegen die Wildcard-Inhaberin Andreescu verloren und ihren ersten Titel der Saison verpasst. Während des Drittrundenmatches in Miami hatte Andreescu ein „Medical Timeout“ genommen und sich an der Schulter behandeln lassen. Ein beliebtes Mittel, um den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen, bei Kerber mit Erfolg.

Auch der Weltranglistendritte Alexander Zverev ist in Miami bereits ausgeschieden. Nach Zverevs überraschender 6:2, 5:7, 3:6-Niederlage gegen David Ferrer, der sich gerade auf seiner Abschiedstournee befindet, sind die deutschen Tennis-Herren beim mit 9,035 Millionen Dollar dotierten Turnier von Miami nun nicht mehr vertreten.

Der neue Turnierstandort im Hard Rock Stadium erwies sich nicht gerade als ein gutes Pflaster für die deutschen Tennis-Stars. Zehn von elf Deutschen mussten sich bereits vor der zweiten Turnierwoche verabschieden. Einzig Tatjana Maria darf noch hoffen, hatte aber in der dritten Runde mit der ehemaligen US-Open-Siegerin Sloane Stephens aus den USA einen ganz schweren Brocken aus dem Weg zu räumen.

Zverev haderte nach seiner Niederlage nicht nur mit 47 unerzwungenen Fehlern, sondern reklamierte auch Entscheidungen des Referees. Mit einem so zeitigen Scheitern des Hamburgers, der sich gleich zwölf Doppelfehler leistete, hatte wohl niemand gerechnet. Schließlich hatte Ferrer, die Nummer 155 der Weltrangliste, seit 2015 keinen Gegner aus den Top 5 mehr besiegt. „Es ist ein besonderer Tag, weil es für mich das letzte Jahr des Tennis ist. Diese Spiele gegen einen Top-10-Spieler wie Sascha zu gewinnen, sind ein Geschenk“, meinte Ferrer, der mit seinem Kampfgeist das Publikum zu Ovationen bewegte.

Ob Zverev im Match die Trennung von seinem Manager Patricio Apey in dieser Woche noch im Hinterkopf herumschwirrte, bleibt Spekulation. Dem „tennisMagazin“ hatte er bestätigt, sich in einem Rechtsstreit mit dem 79-jährigen Chilenen zu befinden. Apey, der seit 2012 den Jungstar vermarktet, bestätigte die Auseinandersetzung in einem schriftlichen Statement. „Das kam völlig aus heiterem Himmel. Wir sind schockiert, traurig und sehr enttäuscht“, schrieb Apey.

„Wir hätten es vorgezogen, alle Bedenken, die Sascha oder seine Familie haben könnten, privat zu besprechen. Es ist sehr enttäuschend, dass sie dies nicht in Betracht zogen, sondern sich entschlossen, rechtliche Schritte ohne Warnung einzuleiten“, bestätigte der Chilene und wies darauf hin, dass der Vertrag mit Zverev noch bis 2023 rechtlich bindend sei. Gerüchte über einen möglichen Wechsel von Zverev in die Managementagentur „Team 8“, das gemeinsame Unternehmen von Tennis-Star Roger Federer und dessen Agenten Tony Godsick, waren schon vor Wochen aufgekommen.

(dpa/old/eh)
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