Tennis-Damen fürchten Abstieg Kerber fällt für Fed-Cup-Partie in Lettland aus

Riga · Die deutschen Fed-Cup-Damen müssen stark ersatzgeschwächt in die Relegation gegen Lettland. Angelique Kerber steht nicht zur Verfügung. Ohne die erkrankte Wimbledonsiegerin ruhen die Hoffnungen in Riga erneut auf anderen.

 Angelique Kerber.

Angelique Kerber.

Foto: AFP/Michael Reaves

Angelique Kerber hütet das Bett. Statt sich gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen im frühlingshaften Riga auf den Abstiegs-Showdown gegen Lettland vorzubereiten, muss die erkrankte Wimbledonsiegerin in der Heimat bleiben. Eine "verschleppte Grippe" verhindert den Einsatz der Spitzenspielerin - und lässt das Relegationsduell ab Freitag (15.00 Uhr MESZ/DAZN) für die deutschen Tennis-Damen zu einer kniffligen Aufgabe werden.

Sie sei "enttäuscht und traurig", ließ Kerber am Mittwoch wissen, eine Alternative habe es jedoch nicht gegeben. Die Ärzte verweigerten der Kielerin die Freigabe. Kerber habe "alles dafür getan hat, um die Mannschaft unterstützen zu können", versicherte Kapitän Jens Gerlach, aber "am Ende geht die Gesundheit natürlich vor".

Schon bei der Erstrundenniederlage gegen Weißrussland (0:4) hatte Kerber gefehlt, damals zog sie wie Julia Görges das Turnier in Doha dem Fed Cup vor. In Riga ist immerhin die deutsche Nummer zwei dabei, allerdings ist Görges nach einem vielversprechenden Saisonbeginn aus dem Tritt geraten. Kerber ist sich dennoch "sicher, dass die Mädels sich in der Relegation durchsetzen werden".

Angelique Kerber – erste Wimbledon-Siegerin seit Steffi Graf
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Denn auch den Lettinnen fehlt in der auf Hartplatz ausgetragenen Partie ihre Top-Spielerin. In Abwesenheit von Anastasija Sevastova (Rückenverletzung) führt Jelena Ostapenko die Gastgeberinnen an. Die frühere French-Open-Siegerin ist in ihrer Heimat für zwei Punkte im Einzel gut genug und könnte auch im Doppel zum Einsatz kommen. Für Deutschland schlagen neben Görges (30) Andrea Petkovic (31), Anna-Lena Grönefeld (33) und die für Kerber nachnominierte Mona Barthel (28) auf.

Während die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) versucht, den ersten Abstieg aus der Weltgruppe seit sechs Jahren zu verhindern, geht es für Kerber darum, so schnell wie möglich zu Kräften zu kommen. Der grippale Infekt ist ein Rückschlag vor dem Auftakt in die Sandplatzsaison. Schließlich hat Kerber ein großes Ziel vor Augen: Den Sieg bei den French Open, dem einzigen Major-Turnier, das sie bislang noch nicht gewinnen konnte.

"Ready to create on clay", bereit also sich auf Asche zu beweisen, hatte die frühere Nummer eins der Welt jüngst selbstbewusst unter einen Werbeclip auf ihrem Instagram-Kanal gepostet - und sich angesichts des möglichen Karriere-Grand-Slams dann doch lieber zurückgehalten. "Schritt für Schritt. Ich mache mir jetzt wegen der French Open keinen Druck", betonte sie in der Vorwoche bei einem Pressetermin auf Mallorca. Nun bremste die Krankheit sie ohnehin erst einmal aus.

Ob auch Kerbers Start beim hochkarätig besetzten WTA-Turnier in Stuttgart (22. bis 28. April) in Gefahr ist, blieb zunächst unklar, "die nächsten Tage" müsse sie pausieren, teilte die Kielerin mit. Das Turnier in der baden-württembergischen Landeshauptstadt ist traditionell ein echter Härtetest zum Auftakt der Sandplatzsaison. Auch in diesem Jahr ist das Teilnehmerfeld erlesen: Die besten acht Spielerinnen der Weltrangliste haben gemeldet. Auch Kerber gehört da als derzeitige Nummer fünf dazu. Sofern sie das Bett bis dahin wieder verlassen darf.

(eh/sid)
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