Melbourne Tennis: Kerber locker, Görges mit Mühe eine Runde weiter

Melbourne · Nach ihrem Erstrundensieg bei den Australian Open atmete Tennis-Profi Angelique Kerber erst einmal tief durch. Zwar geriet die deutsche Nummer eins beim 6:2, 6:4 gegen die Ukrainerin Jelina Switolina nie ernsthaft in Gefahr, dennoch merkte man ihr die Erleichterung an, der gestiegenen Erwartungshaltung in Deutschland standgehalten zu haben. "Es ist schon Druck da. Alle fragen nur noch, wann es den nächsten Grand-Slam-Sieg für Deutschland gibt", sagte Kerber.

Ihre Fed-Cup-Kollegin Julia Görges war ebenfalls froh, die russische Qualifikantin Vera Duschewina nach hartem Kampf mit 7:5, 2:6, 6:4 niedergerungen zu haben. Die 24-Jährige genoss zudem den neuen Durchblick, den sie seit einer Laser-Operation an den Augen Ende 2012 auf dem Platz hat. "Man sieht die Farben viel greller und knalliger, der Gegner ist deutlich schärfer zu erkennen", sagte Görges, die bislang Kontaktlinsen trug und oftmals Probleme hatte.

Das Weiterkommen beim ersten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison verlor auch Kerber zu keiner Zeit aus den Augen. Bei starkem Wind zeigte die 24-Jährige eine solide Leistung. Nur Anfang des zweiten Satzes geriet die Kielerin nach einem schnellen Break kurz in Rückstand, berappelte sich dann aber wieder und fuhr am Ende einen ungefährdeten Sieg ein. "Eine erste Runde bei einem Grand Slam ist immer nicht ganz so einfach", urteilte sie. Nach ihrem fulminanten Jahr 2012 erwartet zudem jeder von ihr, dass sie bei den Grand-Slam-Turnieren die ersten Hürden problemlos meistert. "Aber für mich sind Siege keine Selbstverständlichkeit", erklärte Kerber, die nun gegen die Tschechin Lucie Hradecka spielt. "Auch das wird nicht einfach, aber ich habe definitiv noch Luft nach oben", stellte die Linkshänderin nach ihrem Erfolg in 77 Minuten fest.

Wesentlich länger stand Görges auf Court 2. "Es war definitiv ein Durchgewühle", sagte die an Nummer 18 gesetzte Norddeutsche nach ihrem Sieg in 2:05 Stunden. "Ich bin mit meiner Leistung absolut nicht zufrieden, aber natürlich trotzdem froh, dass ich weiter bin." In der zweiten Runde trifft Görges auf Romina Oprandi aus der Schweiz. Gegen die Eidgenössin spielte sie beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison auch im vergangenen Jahr. Damals setzte sich Görges in der dritten Runde in drei Sätzen durch. "Ich werde auf jeden Fall eine Schippe drauflegen müssen", sagte sie.

(dpa)
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