Stürmer verlässt Hoffenheim Wagner sorgt vor Wechsel zum FC Bayern für Verwirrung

Düsseldorf/München · Sandro Wagner hatte sich schick gemacht für die emotionale Heimkehr zu seinem Herzensverein. Im karierten Sakko stellte er sich als Winter-Zugang beim FC Bayern vor. "Eine lange Reise geht für mich zu Ende, ich komme wieder nach Hause zu meinem Verein, in meine Heimat", sagte er.

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Foto: dpa, chc htf wst

Der deutsche Fußball-Rekordmeister sei "der beste Verein in Deutschland und einer der besten der Welt. Als das Angebot kam, musste ich nicht lange überlegen", betonte der Nationalspieler, "ich bin sehr glücklich, dass alles geklappt hat". Diese Aussage aber klang in der Pressemitteilung der TSG Hoffenheim noch ganz anders. "Die Anfrage hat mich natürlich geehrt. Dennoch musste ich erst einmal darüber nachdenken" — so wird der Nationalstürmer darin zitiert.

Angeblich 13 Millionen Euro lassen sich die Münchner den "Backup" für Torjäger Robert Lewandowski kosten. Wagner ist nach Sebastian Rudy und Niklas Süle bereits der dritte Hoffenheimer binnen sechs Monaten, der an die Isar kommt, er erhält einen Vertrag bis 2020.

Anders als für seine DFB-Kollegen ist es für ihn eine Rückkehr an seinen Geburtsort. Wagner, dessen Familie im Münchner Vorort Unterhaching lebt, spielte seit seinem achten Lebensjahr für den FC Bayern, bis er 2008 nach nur vier Bundesliga-Spielen zum MSV Duisburg wechselte. So erklärte sich auch die für einen Stürmer ungewöhnliche Rückennummer 2, die er jetzt wählte. "Meine Lieblingsnummer 14 war leider vergeben, die 2 finde ich ganz passend, es ist mein zweiter Anlauf hier", sagte er.

Wagner kommt mit der Empfehlung, seit Juli 2015 mit 29 Toren hinter Leipzigs Timo Werner (35) der treffsicherste deutsche Bundesliga-Torschütze zu sein. "Wir sind überzeugt, dass er die Qualität unserer Mannschaft durch seine Klasse und seine Erfahrung weiter erhöhen wird. Ich bin sicher, wir werden an ihm viel Freude haben", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Trainer Jupp Heynckes wollte unbedingt einen weiteren klassischen Mittelstürmer, um Lewandowski zu entlasten und den Anforderungen in drei Wettbewerben gerecht zu werden. Die Wahl fiel auf Wagner, der sich selbst einst als "mit Abstand bester deutscher Stürmer" bezeichnete. Bundestrainer Joachim Löw imponierte diese "ehrliche und direkte Art" ebenso wie Wagners Spielweise, inzwischen hat der Stürmer sieben Länderspiele bestritten (fünf Tore) und den Confed Cup gewonnen.

(ball/sid)
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