Borussia Mönchengladbach Stürmer Mlapa drängt sich nach vorn

Bochum · Auch beim 2:0 in Bochum traf der Angreifer. Er hat in der internen Rangliste den Holländer de Jong schon überholt.

Lucien Favre war zufrieden mit dem Ergebnis. 2:0 gewann Borussia Mönchengladbach beim Zweitligisten VfL Bochum und blieb damit im vierten Testspiel der Vorbereitung unbesiegt. Dass der dritte Sieg am Stück und die inhaltliche Darbietung aber Rückschlüsse auf den Vergleich mit dem FC Bayern am Freitag zulassen, davon wollte Borussias Trainer nichts wissen. "Es wird ganz anders", sagte er.

Bochum spielte gefällig, war jedoch wie in der Liga zu harmlos. Wenn bessere Bundesligisten weit entfernt sind vom Branchenführer aus München, dann sind es Teams wie der VfL Bochum allemal. Und somit ungeeignet, ein Spiel gegen die Bayern zu simulieren. Seit 2012, als Borussia die Relegation in der Revir-Power-Arena für sich entschied, ist das Bochumer Stadion ein Wohlfühlort für Gladbacher. Auch am Samstag trug die Testpartie dazu bei, dass sich die Borussen bereit wähnen für die Bayern. "Wir gehen jetzt mit einem guten Gefühl in die Rückrunde", sagte Mittelfeldspieler Christoph Kramer.

Die Stimmung bei den Borussen sei entspannt, aber konzentriert. Im Trainingslager in Belek wurde gut gearbeitet, unter anderem hat Favre, eigentlich strikter Anhänger des Flachball-Spiels, den Seinen aufgetragen, auch mal lang von hinten raus zu spielen. In Bochum war das in einigen Situationen zu besichtigen. So, als Kramer Patrick Herrmann mit einem 40-Meter-Zuspiel auf die Reise schickte. Später wagten auch Granit Xhaka und andere Langstreckenpässe. "Man muss variabel spielen", sagte Favre.

Neben den guten Ergebnissen (drei Siege, ein Unentschieden), der guten Laune, die nur durch die Verletzungen von Tony Jantschke (Haarriss im Jochbein) und Roel Brouwers (Zerrung im Adduktorenbereich) etwas getrübt wird, hat Sportdirektor Max Eberl vor allem eine Erkenntnis gewonnen: "Ich denke, dass unser Kader leistungsmäßig noch enger zusammengerückt ist. Alvaro Dominguez und Havard Nordtveit haben gezeigt, dass sie da sind, Branimir Hrgota ebenfalls und auch Amin Younes hat es gut gemacht." Vor allem aber Peniel Mlapa. Null Einsatzminuten in der Hinrunde, meist sogar nur ein Platz auf der Tribüne, das ist die frustrierende Bilanz des Stürmers. Nun hat er sich neu positioniert. In Bochum schoss Mlapa sein drittes Tor der Vorbereitung, zuvor hatte Raffael das 1:0 erzielt. Der Brasilianer und Max Kruse sind die Erstbesetzung im Angriff, doch Mlapa dürfte sich damit in der Stürmerhierarchie klar vorgeschoben haben. In Bochum kam er sogar vor Luuk de Jong auf den Platz.

Was die Wahrscheinlichkeit vergrößert, dass de Jong Borussia doch noch verlässt. Aus Newcastle gibt es Gerüchte, den Niederländer im Tausch mit dem Ex-Freiburger Papiss Cisse auf die Insel zu holen. Doch allzu konkret ist das (noch) nicht.

(RP)
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