Schröcksnadel kritisiert Ski-WM in St. Anton: Heftige Reaktionen auf "Sulz-Acker"

St. Anton (dpa). Der Streit um die schlechte Präparierung des Slalom-Hangs bei den Ski-Weltmeisterschaften in St. Anton ist noch nicht beigelegt. Der Präsident des Österreichischen Ski-Verbandes (ÖSV), Peter Schröcksnadel, erneuerte am Donnerstag nochmals seine Kritik am Weltverband FIS und seinem Präsidenten Gian-Franco Kasper. Dagegen ging die heimische Presse mit den Bedingungen hart ins Gericht. "Der WM-Slalom wurde zu einem Dorfrennen," titelte die Boulevard-Zeitung "Kronen-Zeitung". "Erster Skandal um die Piste", hieß es in der "Tiroler Tageszeitung". Die eigens zur WM täglich erscheinende "News" sprach von einem "Krimi am Sulz-Acker".

Schröcksnadel verteidigte nochmals das Vorgehen des WM- Veranstalters. Sie hätten die Anweisung gegeben, die Piste nicht zu hart zu machen. "Jetzt kann die FIS die Verantwortung nicht auf den Veranstalter abwälzen", meinte der ÖSV-Präsident. Er kündigte nochmals Konsequenzen an.

"Unter diesen Umständen habe ich keine Lust, in Österreich weitere Rennen zu veranstalten wie den neuen Team-Wettbewerb im März in Saalbach", betonte Schröcksnadel. Ob es allerdings zur Absage von Saalbach kommt, war am Donnerstag noch nicht klar.

Der Hang hatte am Mittwochabend kein faires Rennen zugelassen. Schon nach wenigen Läuferinnen gab es tiefe Löcher und Wannen, die keine Spitzenzeiten mehr ermöglichten. Selbst die Siegerin Anja Paerson meinte: "Ich habe vor dem Lauf versucht, mich auf das Schlimmste einzustellen. Aber das hat nicht gereicht."

Am Donnerstagfrüh begannen Pisten-Fahrzeuge, den Hang auch mit Chemikalien zu bearbeiten, um ihn für den Männer-Slalom am Samstag zu "retten". Als Alternative war aber schon am Mittwoch mit den Vorbereitungen auf dem benachbarten Riesenslalom-Hang begonnen worden. Beim Riesenslalom der Männer gab es dann nur zwölf Stunden später überraschend keinerlei Schwierigkeiten.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort