Italiener weist Dopingvorwürfe zurück Schwimmen: Kronzeuge belastet Olympiasieger Rosolino

Neapel (rpo). Italiens Schwimm-Star Massimiliano Rosolino gerät in den Sog des Anti-Doping-Skandals, der bereits im Radsport hohe Wellen schlägt. Nach einem Kronzeugenbericht muss der Olympiasieger nun mit einem Besuch der Staatsanwaltschaft rechnen.

Nach Angaben der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (Montagausgabe) wird Rosolino beschuldigt, mit Wachstumshormonen gedopt zu sein. Belastet wird der 24-Jährige von einem Kronzeugen, der den Staatsanwälten berichtet haben soll, wie verbotene Substanzen aus der Camorra-Hochburg Neapel an den Olympiasieger weitergeleitet wurden. Der Kronzeuge soll auch an prominente Radfahrer Dopingmittel geliefert haben. Rosolino, der in Neapel lebt, soll in den nächsten Tagen von den Justizbehörden vernommen werden, berichtete die Tageszeitung. Rosolinos Trainer, Riccardo Siniscalchi, erklärte: "Die Vorwürfe sind vollkommen unbegründet."

Dopingverdacht bestand bereits nach Olympia 2000

Bereits nach dem Olympiasieg in Sidney war Rosolino unter Dopingverdacht geraten. Zusammen mit vier weiteren italienischen Olympiasiegern Giovanna Trillini (Fechten), Agostino Abbagnale (Kanu), Antonella Bellutti (Rad) und Josefa Idem (Kanu) war er beschuldigt worden, mit Wachstumshormonen gedopt gewesen sein. Rosolino hatte die Vorwürfe entrüstet zurückgewiesen. "Mein Doping sind die Spaghetti", hatte Rosolino erwidert.

Bei der Kurzbahn-Europameisterschaft im Dezember 2000 in Valencia war Rosolino vom Essener Schwimmer Christian Keller beschuldigt worden, "unzulässige medizinische Hilfen" in Anspruch zu nehmen. Der Italiener hatte eine Stunde vor seinem Lagen-Erfolg schon das Rennen über 400 Meter Freistil gewonnen. "So etwas hält kein Normaler durch", sagte Keller.

(RPO Archiv)
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