Geldrangliste: Nowitzki verdoppelt Bezüge "Schumi" bleibt Bestverdiener

Hamburg (rpo). Formel-1- Weltmeister Michael Schumacher behauptet sich in der Rangliste der Spitzenverdiener des deutschen Sports. Doch Basketball-Star Dirk Nowitzki, der seine Bezüge verdoppelt hat, holt auf.

Schätzungsweise 50 Millionen Euro hat der 33-Jährige aus Kerpen in diesem inoffiziellen Wettbewerb eingefahren. Den Großteil zahlte Ferrari, aber auch diverse andere Sponsoren machten den fünfmaligen Weltmeister 2002 wieder zur Nummer eins dieser auf Schätzungen basierenden Rangliste.

Seine Bezüge fast verdoppelt hat Dirk Nowitzki. Der Würzburger, der ausgezogen ist, im Mutterland des Basketballs zu lernen und längst einer der Topstars ist, verdient bei den Dallas Mavericks rund 14,5 Millionen Euro. Er behauptet damit Platz zwei hinter Michael und vor Ralf Schumacher, der es als BMW-Fahrer auf 14 Millionen Euro pro Jahr bringt; im Vergleich zum Bruder aber ein "armer Schlucker" ist.

So langweilig und ausrechenbar die Geldrangliste seit Jahr und Schumi-Tag auch ist. Überraschungen gibt es - dank Boris Becker. Trotz Scheidung, Sex-Affäre und Steuer-Prozess mit Millionen- und Bewährungsstrafe: der "17-jährigste Leimener aller Zeiten" ist auch nach seiner Tennis-Karriere bestens im Geschäft. Obwohl viele ihn nach allerlei Skandalen und geschäftlichen Flops schon am Bettelstab wähnten, dürfte sich sein Einkommen im vergangenen Single-Jahr auf etwa 12 Millionen Euro summiert haben. Mercedes, AOL und andere Unternehmen füllen nach wie vor sein Konto, das andererseits vom Fiskus um einige Millionen erleichtert worden ist.

Kahn der beste Fußballer

Hinter Golfprofi Bernhard Langer (10 Millionen Euro) und Boxer Sven Ottke (8) ist Oliver Kahn auf Platz sieben der erste Fußballer. Die Branche leidet schwer unter schwindenden TV-Millionen. Die Zeiten sind hart geworden in der Deutschen Fußball-Liga. Nur die Bayern, die sich nach desolaten Leistungen schon in der Vorrunde aus der Champions League verabschiedet haben, jonglieren nach wie vor mit Millionen. Michael Ballack kassiert 5 und ist hinter Kahn deutsche Nummer zwei vor Mehmet Scholl, der es auf 2,8 Millionen Euro bringt.

Nach Jahren der finanziellen Askese sitzen die Fußball-Lehrer längst mit an den Fleischtöpfen. Bestverdiener ist Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld, der als momentan erfolgreichster Trainer 5 Millionen Euro verdienen soll. National-Teamchef Rudi Völler muss mit einer Million weniger auskommen.

Dass sportliche Spitzenleistungen nicht zwangsläufig finanziellen Spitzenverdienst bedingen, können exemplarisch die Hockey-Weltmeister und insbesondere auch die Wintersportler bezeugen. Für Bobfahrer, Biathleten oder Skirennläufer gilt: Eine kalte Nase holen könnt ihr - eine goldene verdienen aber nicht.

Hannawald und Co. können nicht mithalten

Selbst die fliegende Boygroup von Skisprung-Bundestrainer Reinhard Heß macht da keine Ausnahme. Sven Hannawald, der als Erster überhaupt alle vier Springen der Vierschanzen-Tournee gewann, strich zwar so viel Mammon ein wie noch keiner seiner Vorgänger. Doch mit den Reichen des Sports kann er mit 1,5 Millionen Euro Jahresverdienst nicht mithalten. Noch mehr bescheiden müssen sich Anni Friesinger und Doppel-Olympiasiegerin Claudia Pechstein. Trotz Zicken-Theaters bringen es die Eisschnellläuferinnen lediglich auf rund 600 000 Euro.

Eine Lichtgestalt ist Steffi Graf geblieben, obwohl sie auch nach ihrer Tennis-Laufbahn das Rampenlicht meidet. Die 22fache Grand- Slam-Gewinnerin verkriecht sich beharrlich im Hintergrund und hat seit der Geburt ihres Sohnes Jaden-Gil lediglich ein Interview gegeben. Trotzdem ist sie als Werbepartner hochinteressant. Fürs mobile Telefonieren wirbt sie zusammen mit Ehemann Andre Agassi und auch andere Unternehmen schmücken sich mit ihrem Konterfei, was rund 5,5 Millionen Euro in ihre Kasse bringt. Eine von ihr entworfene Ledertaschen-Kollektion kam gerade auf den Markt.

(RPO Archiv)
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