Damit hat Schneider die Solofahrt des souveränen DTM-Spitzenreiters Laurent Aiello gestoppt. Der Titelverteidiger wahrte durch seinen Triumph im Hauptrennen beim 6. Lauf zum Deutschen Tourenwagen Masters am Sonntag auf dem Lausitzring seine minimalen Chancen auf den DTM- Hattrick. Aiello, der zuvor das Qualifikationsrennen vor Schneider gewonnen hatte, belegte im Abt-Audi TT-R den vierten Platz.

Beim Boxenstopp schneller als die Formel-1-Kollegen

"Das war ganz, ganz wichtig", jubelte Schneider, der zugleich seinen ersten Sieg seit neun Monaten feierte. "Ich hoffe, das dies die Wende für mich ist." In der Gesamtwertung führt Aiello nach sechs von zehn Läufen weiterhin ungefährdet mit 54 Punkten. Der Franzose hat 21 Zähler Vorsprung vor Schneider (33). Der Schwede Ekström ist Dritter (29). An den drei Renntagen kamen insgesamt 59 000 Zuschauer an den Lausitzring.

Mit einem Blitzstart und einem phänomenalen Boxenstopp schuf Schneider die Basis für seinen Sieg. Der 37 Jahre alte Saarländer aus St. Ingbert überrumpelte Aiello und gab die Führung in dem 28 Runden langen Rennen nicht mehr ab. Durch den super-schnellen Reifenwechsel baute er seine Führung kontinuierlich aus. Mit nur 3,6 Sekunden arbeiteten die Mercedes-Mechaniker sogar noch schneller als die Formel-1-Spezialisten. "Der Boxenstopp war fantastisch. Ein Riesenkompliment an mein Team", sagte Schneider. Nach 102,676 km siegte Schneider in 39:19,277 Minuten (Schnitt: 159,123 km/h) mit 10,935 Sekunden Vorsprung vor Ekström. Fässler lag 11,253, Aiello 12,186 Sekunden zurück.

Opel diesmal nicht auf dem Treppchen

Die Opel-Vertreter verpassten Podiumsplätze. Manuel Reuter (Mainz) war als Fünfter bester Mann im Astra Coupe vor seinem schwäbischen Teamkollegen Joachim Winkelhock (Korb). Aiello riskierte angesichts der absehbaren Niederlage nicht mehr all zu viel und sicherte sich lieber die für den Titel wichtigen drei Punkte für Rang vier. "Der Boxenstopp war heute unser Problem", wies er auf den großen Zeitverlust wegen eines klemmenden Hinterrads beim Reifenwechsel hin. "Bei diesem Rückstand hatte ich keine Chance mehr. Ich habe gekämpft, aber mehr war nicht drin."

Tagesheld Schneider rechnet sich trotzdem kaum noch Chancen auf die DTM-Krone aus. "Laurent ist so clever. Er holt wohl den Titel. Ich hoffe, dass ich noch ein, zwei Rennen gewinne", sagte er. Der Trainingsschnellste Aiello hatte das Qualifikationsrennen gewonnen. Der Franzose setzte sich bei seinem siebten Saisonsieg nach neun Runden in 12:00,349 Minuten (Schnitt: 158,613 km/h) mit 1,761 Sekunden vor Schneider durch. Christian Abt (Kempten) belegte in einem weiteren Abt-Audi TT-R den dritten Platz. Winkelhock war hier als Siebter bester Opel-Fahrer.

Ergebnisse 6. Saisonlauf:

Qualifikationsrennen über sieben Runden:

1. Laurent Aiello (Frankreich) Abt-Audi TT-R 12:00,349 Minuten (Schnitt: 158,613 km/h) 2. Bernd Schneider (St. Ingbert) Mercedes- Benz CLK-DTM 1,761 Sekunden zurück 3. Christian Abt (Kempten) 5,179 4. Mattias Ekström (Schweden) 5,844 5. Martin Tomczyk (Rosenheim) alle Abt-Audi TT-R 9,780 6. Marcel Fässler (Schweiz) Mercedes-Benz CLK-DTM 10,150 7. Joachim Winkelhock (Korb) 10,921 8. Alain Menu (Schweiz) beide Opel Astra V8 Coupé 14,070 9. Uwe Alzen (Betzdorf) Mercedes-Benz CLK-DTM 14,183 10. Karl Wendlinger (Österreich) Abt- Audi TT-R 21,754

Wertungslauf über 23 Runden:

1. Bernd Schneider (St. Ingbert) Mercedes-Benz CLK-DTM 39:19,277 (Schnitt: 159,123 km/h) 2. Mattias Ekström (Schweden) Abt-Audi TT-R 10,935 Sekunden zurück 3. Marcel Fässler (Schweiz) Mercedes-Benz CLK-DTM 11,235 4. Laurent Aiello (Frankreich) Abt-Audi TT-R 12,186 5. Manuel Reuter (Mainz) 20,894 6. Joachim Winkelhock (Korb) beide Opel Astra V8 Coupé 23,396 7. Christian Abt (Kempten) Abt-Audi TT-R 23,987 8. Jean Alesi (Frankreich) Mercedes-Benz CLK-DTM 27,333 9. Martin Tomczyk (Rosenheim) Abt-Audi TT-R 30,551 10. Timo Scheider (Braubach) Opel Astra V8 Coupé 31,317

Stand der Meisterschaft nach sechs von zehn Rennen:

1. Laurent Aiello (Frankreich) 54 Punkte 2. Bernd Schneider (St. Ingbert) 33 3. Mattias Ekström (Schweden) 29 4. Jean Alesi (Frankreich) 20 5. Christian Abt (Kempten) 13 6. Marcel Fässler (Schweiz) 8 7. Alain Menu (Schweiz) 6 8. Martin Tomczyk (Rosenheim) 5 9. Christijan Albers (Niederlande) 5 10. Timo Scheider (Braubach) 5