Ringen: "Bären von der Ostalb" demonstrieren Stärke Schifferstadt hat sich im DM-Finale gegen Aalen nicht aufgegeben

Schifferstadt (dpa). Nach den Tumulten und Randalen im Hinkampf wird das 69. deutsche Ringer-Finale zwischen dem VfK Schifferstadt und Titelverteidiger KSV Aalen von erhitzten Gemütern begleitet. Sportlich hat der Meister am Sonntag (15.00 Uhr) in der mit 3 000 Zuschauern ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen leichte Vorteile. Das Vier-Punkte-Polster vom 13:9 im Hinkampf gilt als schwere Hypothek für den Altmeister aus der Pfalz. "Es wird sehr eng werden, aber vier Punkte können wir aufholen", sagte VfK-Trainer Markus Scherer. Die "Bären von der Ostalb" demonstrieren jedoch Stärke: "Wir wollen den vierten Titel in Folge mit einem Sieg absichern", meinte Aalens Coach Ahmet Cakici.

Fast wie in früheren Zeiten begann der Kampf zwischen den Traditionsteams bereits vor Betreten der Matte. Der Grund ist die Kartenverteilung für den Endkampf. Aalens Vorsitzender Karl Maier ist sauer über die nur 300 Karten für seine Fans, da nach den Statuten des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) 20 Prozent der Eintrittskarten an die Gäste gehen müssen. Eine höhere Zuteilung lehnt sein Pendant Werner Schröter jedoch ab: "Für den Hinkampf bekamen wir auch nur 300 Tickets". Zudem konnte die Kapazität der Halle wegen eines Sicherheits-Einwandes des Bauamtes der Stadt Ludwigshafen nicht erweitert werden.

Nach zehnjähriger Pause strebt der VfK Schifferstadt im 20. Finale den achten Titel an. Der Erfolgsgarant soll Deutschlands bester Ringer Alexander Leipold werden. Der dreifache Weltcupsieger steht mit seinem Vereinskollegen Jürgen Scheibe bereits zum 14. Mal im Finale. Zwischen 1987 und 1996 gewannen beide Routiniers mit dem AC Goldbach acht Mal die Mannschafts-Meisterschaft. Nach der erstmaligen Trennung der beiden Freistiler im Vorjahr, als Leipold mit dem KSV Witten Zweiter und Scheibe auf Aalener Seite Meister wurde, gehen beide wieder zusammen auf Titeljagd.

Die Entscheidung wird am Sonntag wohl erst im zehnten und letzten Kampf fallen. Dann steht Leipold in der Kategorie bis 76 kg gegen Fathi Özbas auf der Matte. Der gebürtige Türke, der bereits in der 85-er Gewichtsklasse für den DRB auf Medaillen-Jagd ging, verlor im Hinkampf nur knapp mit 1:3 nach Verlängerung. Eine mögliche Verletzung von Leipold, der aus taktischen Gründen beide Beine bis zum Trikot-Ansatz mit einem Tape versehen hatte, wird derzeit noch verschwiegen.

(RPO Archiv)
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