"Ich stehe zu dem, was ich gesagt habe" Schanzen-Streit: Schmitt bekräftigt Kritik

Garmisch-Partenkirchen (rpo). Das Neujahrspringen in Garmisch-Partenkirchen ist das wohl berühmteste Springen der Welt. Mit seiner deutlichen Kritik an der Schanze hat der viermalige Weltmeister Martin Schmitt heftige Reaktionen auf sich gezogen. Und dennoch, er bleibt dabei.

Schmitt will sich im Streit um die Uralt-Schanze in Garmisch-Partenkirchen nicht für seine Abriss-Forderung entschuldigen. "Ich stehe zu dem, was ich gesagt habe, schließlich habe ich diese Meinung schon seit Jahren. Die Organisatoren geben sich alle Mühe, aber große Springen sollten auf großen Schanzen stattfinden. Diese hier ist veraltet", sagte der viermalige Weltmeister am Rande des Neujahrsspringens dem sid.

Die Organisatoren des wohl berühmtesten Skispringens der Welt hatten zuvor eine Entschuldigung von Schmitt gefordert. Gleichzeitig bestätigte OK-Präsident Toni Guggemoos, dass es bereits Pläne für einen Abriss des aus dem Jahr 1950 stammenden Anlaufturms und einen Neubau einer Schanze gebe. Das Konzept könnte in drei bis fünf Jahren umgesetzt werden und würde etwa fünf Millionen Euro kosten. Skisprungchef Walter Hofer bestätigte, dass auch die derzeitige Anlage zu 100 Prozent den Richtlininen des Internationalen Skiverbandes (FIS) entspreche.

"Schmitt hat Frust, weil es bei ihm nicht läuft"

Rückendeckung bekommt der deutsche Teamkapitän von seinem Bundestrainer Wolfgang Steiert ("Ich kann Martin nur voll zustimmen") und dem ehemaligen Tourneesieger Dieter Thoma: "Die haben einen Anlaufturm aus dem 2. Weltkrieg oder kurz danach. Man sollte sich wirklich überlegen, wie man die Lage für alle verbessert."

Hansjörg Rieß kann die herbe Kritik als Pressesprecher des Organisationskomitees nicht nachvollziehen und schießt zurück. "Schmitt hat Frust, weil es bei ihm nicht läuft. Aber er sollte seinen Frust nicht an anderen auslassen", sagte Rieß dem Münchner Merkur.

Letzte Schanze, die umbebautwerden muss

Die Schanze im Ortsteil Partenkirchen ist die letzte der vier Tourneeschanzen, die noch nicht umgebaut wurde. In Oberstdorf wurde am vergangenen Samstag die für 16,6 Millionen Euro umgebaute Allgäu-Arena eingeweiht. Auch der Bakken für das Abschlusspringen in Bischofshofen (6. Januar) wurde in diesem Sommer für 3,5 Millionen Euro umgebaut. Die Schanze für das Innsbrucker Springen (4. Januar) wurde ebenfalls abgerissen und komplett neu konzipiert.

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