Tennis: Traum-Damenfinale in Indian Wells perfekt Sampras unterlag Enqvist in drei Sätzen

Indian Wells (dpa). Mit Martina Hingis (Schweiz) und Lindsay Davenport (USA) haben die besten Tennis-Spielerinnen in Indian Wells den Weg ins Wunschfinale gefunden, bei der Masters-Premiere der Herren indes sind die beiden Top-Gesetzten nach den Viertelfinals schon abgereist.

Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten zog die Weltranglisten-Erste Hingis mit einem 6:4, 6:2 gegen die Französin Mary Pierce ins Endspiel ein, in dem sie am Samstag (Ortszeit) auf die Weltranglisten-Zweite trifft. Die Amerikanerin hatte zuvor Conchita Martinez (Spanien) mit 6:2, 6:1 bezwungen. Die zwei standen bereits vor zwei Wochen beim Turnier in Scottsdale im Finale. Das Match war seinerzeit jedoch wegen Dauerregen ausgefallen.

Bei dem mit 2,45 Millionen Dollar dotierten Masters-Turnier musste der top-gesetzte Andre Agassi am Freitag mit Pete Sampras auch der letzte amerikanische Publikumsliebling seine Sachen packen. Der als Nummer zwei gesetzte Turnier-Sieger von 1994 und 1995 zog im Viertelfinale gegen den Schweden Thomas Enqvist (10) mit 3:6, 6:3, 3:6 den kürzeren. "Ich dachte, die Wüstendämonen, die mich in den letzten Jahren verfolgten, wären auf dem neuen Center Court vertrieben. Doch offenbar ist das nicht der Fall", unkte Sampras nach seinem Ausscheiden, das allerdings auch objektive Ursachen hatte.

"Zu Wochenbeginn lief es schon ganz gut, doch jetzt merke ich, das ich noch nicht wieder in der gewohnten Form bin. Ich fühlte mich wie ein Reifen, aus dem langsam die Luft geht", sagte der zwölfmalige Grand-Slam-Gewinner, der nach seiner Niederlage im Halbfinale bei den Australian Open sechs Wochen wegen Rückenschmerzen pausiert hatte.

"Mein Service und meine Vorhand waren indiskutabel", merkte Sampras selbstkritisch an, ohne damit jedoch die Leistung seines Gegners schmälern zu wollen: "Thomas spielte sehr gut. Vor allem gegen sein Aufschlagsspiel hatte ich kein Mittel." Der am vergangenen Montag 26 alt gewordene Skandinavier war nach seinem erst zweiten Sieg in elf Vergleichen mit Sampras "sehr stolz. Ich hoffe, ich kann mir noch weitere Geburtstagsgeschenke bereiten. Wenn ich einmal Urenkel habe, sage ich, dass ich Pete Sampras geschlagen habe, und nicht, dass ich irgendwann mal in der Weltrangliste die Nummer vier war".

Enqvist, der im Vorjahr die Turniere in Adelaide, Stuttgart und Stockholm gewonnen hatte, trifft im Halbfinale auf Titelverteidiger Mark Philippoussis (Australien/12.), der den Niederländer Sjeng Schalken mit 7:6 (9:7), 6:4 bezwang. Im zweiten Semifinale stehen sich Alex Corretja (Spanien) und Nicolas Lapentti (Ekuador) gegenüber. Der 25-jährige Katalane aus Barcelona setzte sich gegen Magnus Norman (Schweden/6) mit 6:4, 6:2, 6:2 durch. Der Südamerikaner schaltete Hicham Arazi (Marokko) mit 6:2, 6:0 aus.

Bereits zehn Mal standen sich Hingis und Davenport in einem Finale gegenüber. Sieben Mal gewann dabei die Olympiasiegerin aus Kalifornien, zuletzt bei den Australian Open, als sie sich mit 6:1, 7:5 behauptete. Hingis' letzter Erfolg gegen ihre vier Jahre ältere "Angstgegnerin" liegt fast 16 Monate zurück. "Wenn ich gegen Lindsay spielen muss, habe ich immer ein komisches, unsicheres Gefühl. Ich bin gespannt, was diesmal passieren wird", meinte die gebürtige Slowakin wenig optimistisch. Ihre Herausforderin hingegen strotzte vor Zuversicht: "Dass wir Scottsdale hier nachholen können, ist eine super Story. Ich möchte die Nummer eins werden, also muss ich Martina wieder schlagen. Das möchte ich so schnell wie möglich.".

(RPO Archiv)
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