Vierjähriger Sportbann Russische Antidoping-Agentur legt Einspruch gegen Olympiasperre ein

Moskau · Russland will sich nicht mit der Vier-Jahres-Sperre abfinden. Die Anti-Doping-Agentur des Landes hat nun Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof gegen die Entscheidung der Wada eingelegt.

 Die Rusada legt Einspruch gegen die Entscheidung der Welt-Anti-Doping Agentur ein.

Die Rusada legt Einspruch gegen die Entscheidung der Welt-Anti-Doping Agentur ein.

Foto: dpa/Alexander Zemlianichenko

Russland kämpft um die Olympia-Teilnahme. Die russische Antidoping-Agentur legt beim Internationalen Sportgerichtshof Cas Einspruch gegen den Ausschluss von den Spielen und Weltmeisterschaften in den nächsten vier Jahren ein. Das kündigte die Rusada am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Moskau an.

Kremlchef Wladimir Putin hatte die neuen Strafen unmittelbar zuvor erneut als „ungerecht“ zurückgewiesen. Das Land werde für ein und denselben Verstoß mehrfach bestraft, kritisierte er. „Das ist ungerecht“, betonte er. „Jede Bestrafung sollte individuell sein.“ Die Mehrheit der Sportler in Russland sei sauber, betonte der Präsident. Russland werde deshalb alles dafür tun, damit seine Sportler bei den Olympischen Spielen unter ihrer nationalen Flagge antreten könnten. Rusada-Chef Juri Ganus hatte die Erfolgsaussichten eines Einspruchs indes als aussichtslos bezeichnet.

Am 9. Dezember hatte die Welt-Antidoping-Agentur (Wada) auf ihrer Exekutivsitzung in Lausanne beschlossen, Russland für vier Jahre auszuschließen. Demnach dürfen russische Sportler nur als neutrale Athleten ohne Nationalflagge teilnehmen. Außerdem darf Russland bis 2023 weder Gastgeber sein, noch sich für eine Ausrichtung großer Wettkämpfe bewerben. Für den Einspruch beim Cas hatte die Rusada 21 Tage Zeit. Die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr mit Spielen in St. Petersburg und das Champions-League-Finale 2021 dort sind nicht betroffen, weil es sich nach Wada-Definition nur um regionale Ereignisse handelt.

Forensische Untersuchungen durch Wada-Experten hatten ergeben, dass die Dopingdaten aus dem Moskauer Labor von 2012 bis 2015 „weder vollständig noch vollständig authentisch“ sind. Dies konnte im Vergleich mit einer der Wada 2017 von einem Whistleblower zugespielten Daten-Kopie nachgewiesen werden. Dabei hat Russland nach Wada-Angaben „Hunderte von mutmaßlichen nachteiligen Analyseergebnissen gelöscht oder geändert“. Dabei sollen 145 mutmaßliche Doping-Fälle vertuscht oder verfälscht worden sein.

(eh/dpa)
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