Weltmeisterschaft Was Sie schon immer über Rugby wissen wollten

Sydney · Am 27. Oktober beginnt die Rugby-League-Weltmeisterschaft. Grund genug, einmal einen näheren Blick auf eine in Deutschland weitgehend unbeachtete Sportart zu richten.

Rugby: Alle Weltmeister im Überblick
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Rugby ist nicht Rugby

Historisch haben sich im Rugby verschiedene voneinander unabhängige Varianten entwickelt. Dominant sind hierbei im internationalen Vergleich "Rugby Union" (15er-Rugby) und "Rugby League" (13er-Rugby). Global gesehen ist Rugby Union weiter verbreitet.

Ein Bruder des Fußballs

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Die Entstehungsgeschichte des Rugbys ist eng mit jener des Fußballs verknüpft. Nachdem sich beide weitestgehend gemeinsam entwickelten, führte die Gründung der englischen "Football Association" (FA) zur Abspaltung der Rugbyvereine. Eine weitere Teilung erfolgte 1895 im Streit um den Amateurstatus der Sportart und führte zur bis heute andauernden Eigenständigkeit der Rugby League.

Ozeanische Dominanz

Während sich Rugby Union zunehmend globaler Beliebtheit erfreut, ist die Rugby-League-Begeisterung regional eingeschränkt und beschränkt sich vor allem auf Australien, Ozeanien und England. Bei der Rugby-League-WM dominiert eindeutig Australien mit zehn Titeln, die Weltspitze im Rugby Union ist deutlich enger beieinander. Weltweit üben 2,36 Millionen Spieler die 15er-Variante und 600.000 Spieler die 13-Version aus.

Siege werden zu Feiertagen

Der 11. August 2016 wurde zu einem historischen Tag für den südpazifischen Inselstaat Fidschi. Im Finale der Olympischen Sommerspiele von Rio de Janeiro bezwang die 7er-Rugby-Nationalmannschaft (Abwandlung des Rugby Union) im Finale Großbritannien souverän mit 43:7 und sicherte der Nation die erste Goldmedaille. Im Überschwang der Gefühle rief Premierminister Frank Bainimarama einen neuen Feiertag zu Ehren des Triumphes aus, kurioserweise jedoch den 22. August.

Weltmacht Wigan

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Im Rugby Union stammen die erfolgreichsten europäischen Vereine aus England und Frankreich. Die europäische Königsklasse, der 2014 erstmals ausgetragene "European Rugby Champions Cup", spiegelt diese Dominanz wieder. Die "Super Rugby League" der bedeutendsten nicht-europäischen Nationen ist meist fest in neuseeländischer Hand. Im Rugby League messen sich jährlich die Titelträger aus Australien und England. Rekordmeister und amtierender Sieger dieser "World Club Challenge" sind die Wigan Warriors aus dem Nordwesten Englands.

Das Geld liegt in Frankreich

Die französische "Top 14" hält den aktuellen Rekord bei den Spielergehältern. Ayumu Goromaru (RC Toulon) und Dan Carter (Racing 92) gelten mit jeweils 1,67 Millionen Euro/ Jahr als bestbezahlte Profis der Welt. Reguliert werden die Gehälter in den meisten Rugbyligen durch eine Gehaltsobergrenze.

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Foto: ap, RS MDB

In Deutschland ist seit jeher vor allem die Rugby-Union-Variante des Sports verbreitet. Bemerkenswert ist die Dominanz zweier deutscher Städte. Seit der Bundesliga-Gründung im Jahr 1971 gingen 26 Titel in das Hannoveraner Stadtgebiet, 17 Meisterschaften feierten Vereine aus Heidelberg.

Der Traum vom WM-Debüt

Während in der League-Variante kein regelmäßiger Spielbetrieb stattfindet, agiert die Union-Nationalmannschaft in der zweitklassigen "Rugby Union Championship". Das Nationalteam konnte bislang noch nie an einer Rugby-WM teilnehmen, scheiterte jedoch in der 2015er-Qualifikation erst spät an Russland.

(mlat)
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