Rückschlag für Fortuna

Der Fußball-Zweitligist aus Düsseldorf unterliegt in Dresden 1:2 und erleidet im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga einen herben Dämpfer. Greuther Fürth feiert dagegen den Sprung in die höchste Spielklasse.

Dresden Auf der Tribüne des schmucken Dresdner Stadions saß der Trainer der Spielvereinigung Greuther Fürth, Mike Büskens. Hauptsächlich natürlich, um in Fortuna Düsseldorf einen der kommenden Gegner zu beobachten, aber auch mit der Chance, den Aufstieg seines Teams in die 1. Fußball-Bundesliga live mitzuerleben. Nur ein Sieg der Düsseldorfer bei Dynamo Dresden nämlich hätte den großen Wurf der Franken noch verhindern können, doch ein solcher blieb aus. Schlimmer noch, Fortuna unterlag 1:2 und verspielte so den Vorteil, Platz drei und die Teilnahme an der Relegation gegen den Drittletzten der Ersten Liga aus eigener Kraft erreichen zu können. Fürth dagegen weist drei Spieltage vor Saisonende neun Punkte und 31 Tore Vorsprung auf den drittplatzierten SC Paderborn auf – das ist beim besten Willen nicht mehr aufzuholen.

Wie bereits tags zuvor befürchtet, musste Trainer Norbert Meier seinen Abwehrchef ersetzen. Der Bluterguss in der Wade, den sich Jens Langeneke bei einem Zusammenprall mit Maximilian Beister im Abschlusstraining zugezogen hatte, erwies sich als zu schmerzhaft, und so musste Juanan ran. Die zweite Änderung in seiner Startelf hatte jedoch keine Verletzungsgründe, denn Adam Bodzek blieb aus taktischen Gründen draußen. Mit Oliver Fink vor der Abwehr und gleich zwei Ex-Dresdnern, Thomas Bröker und Ranisav Jovanovic, im vorderen Bereich wollte der Coach stärkeres Gewicht auf die Offensive legen. Doch was auch immer Meier taktisch bezwecken wollte – nach nicht einmal sieben Minuten waren alle seine Überlegungen über den Haufen geworfen.

Dynamo spielte den ersten halbwegs gefährlichen Angriff, und der führte sofort zum 1:0. Freilich nur, weil sich die Düsseldorfer Abwehrspieler Christian Weber und Assani Lukimya im Strafraum gegenseitig umrannten. Der slowenische Nationalstürmer Zlatko Dedic nahm das völlig unverhoffte Geschenk dankbar an und setzte den Ball präzise an Torhüter Robert Almer vorbei ins Netz. Fortuna zeigte zwar die Reaktion, die sich die 800 mitgereisten Fans erhofft hatten, versuchte, das Spielgeschehen an sich zu reißen. Ihre Bemühungen blieben aber lange Zeit in Ansätzen stecken.

Die Probleme setzten sich über die fahrig agierende Mittelfeldzentrale mit Fink und Kapitän Andreas Lambertz sowie die ganz schwachen Angreifer Beister und Sascha Rösler fort. Dass es zur Pause dennoch neue Hoffnung gab, lag an einer famosen Einzelleistung des fleißigen Bröker, der von der linken Seite unwiderstehlich nach innen zog und Torhüter Benjamin Kirsten keine Chance ließ. Fast hatte es den Anschein, als sollte dieses 1:1 kurz vor der Pause den Gastgebern einen entscheidenden Knick bescheren.

Dynamo wirkte nervös, Fortuna erhöhte den Druck. Auch ohne vollends überzeugen zu können, errang sie Übergewicht – schlug sich aber letztlich selbst. Nach einem Eckball schenkte die Gästeabwehr den Sachsen gleich drei Nachschusschancen, und die Slapstick-Nummer in Almers Fünf-Meter-Raum endete mit Ken Ilsøs Komplett-Aussetzer. Mickael Potés Schuss hatte aber bereits zuvor die Torlinie zum 2:1 überquert. Jovanovic und Juanan vergaben noch Riesenchancen, so dass Dynamos Anhang am Ende jubelte – und Mike Büskens feierte innerlich mit.

(RP)
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