München/Madrid Ronaldo ist wütend über Özils Wechsel
München/Madrid · Der portugiesische Superstar übt Kritik an der Transferpolitik seines Klubs Real Madrid.
Bundestrainer Joachim Löw verpackte sein Unverständnis über Real Madrid noch einigermaßen dezent, Superstar Cristiano Ronaldo ließ seinem Frust dagegen freien Lauf. In ungewöhnlich scharfer Form attackierte der Portugiese seinen Arbeitgeber für den Transfer des deutschen Nationalspielers Mesut Özil zum FC Arsenal. "Der Weggang von Özil ist eine sehr schlechte Nachricht für mich. Ich bin wütend über seinen Wechsel", sagte er der spanischen Sporttageszeitung "AS". Ronaldo sei sehr verärgert, hieß es. Er könne nicht nachvollziehen, dass man "einen Spieler, der den Unterschied macht", abgibt. Real hat kurz nach der Verpflichtung von Gareth Bale (Tottenham Hotspur/100 Millionen Euro Ablöse) Mittelfeldspieler Özil für rund 50 Millionen Euro nach London verkauft.
Für Ronaldo ist das ein schwerer Schlag, da der 24-Jährige sein bester Vorlagengeber war. In drei Jahren hat Özil 27 Treffer von Ronaldo unmittelbar eingeleitet — so viel wie kein anderer. Der Franzose Karim Benzema (17) bei Real und Ryan Giggs (16) während Ronaldos Engagement bei Manchester United liegen in diesem Ranking weit hinter Özil. Auch Löw kann den Transfer nicht nachvollziehen. "Einige bei Real wie Ronaldo oder Sami Khedira sind traurig, dass sie so einen Klassespieler verlieren. Auch für mich ist das ein Stück weit unverständlich, dass Real seinen Topscorer der letzten Jahre abgibt, aber so ist eben das Geschäft", sagte der 53-Jährige.
Özils ehemaliger Trainer Jose Mourinho, in diesem Sommer von Real zum FC Chelsea gewechselt, übte ebenfalls Kritik. "Özil ist die beste Nummer 10 der Welt. Von ihm gibt es keine Kopie, nicht einmal eine schlechte", sagte er "AS" und dem Konkurrenzblatt "Marca".
