Tour de France bricht mit Tradition Eine Hostess wird bei Siegerehrung durch Mann ersetzt

Nizza · Die Etappengewinner der Tour de France werden künftig bei der Siegerehrung nicht mehr von zwei Hostessen eingerahmt. Die Praxis wird seit Jahren als nicht mehr zeitgemäß kritisiert.

Jeder Tagessieger bekommt einen Wangenkuss, hier Chris Froome beim Giro d'Italia.

Jeder Tagessieger bekommt einen Wangenkuss, hier Chris Froome beim Giro d'Italia.

Foto: AFP/LUK BENIES

Der Veranstalter ASO bricht mit dieser Tradition und ersetzt eine der Frauen ab der kommenden Auflage der bedeutendsten Radsport-Rundfahrt durch einen Mann. "Das ist neu, aber wir haben das schon bei anderen Rennen gemacht, etwa bei Lüttich-Bastogne-Lüttich", sagte Tour-Boss Christian Prudhomme.

In den vergangenen Jahren hatte es viele Sexismus-Debatten wegen der Rolle attraktiver Frauen bei Sportveranstaltungen gegeben. 2018 strich die Formel 1 ihre "Grid Girls", im vergangenen Jahr unterschrieben fast 38.000 Personen eine Petition für die Abschaffung der Podiumhostessen bei der Tour. "Frauen sind keine Objekte und keine Preise", teilten die Protestler damals mit.

Noch ist offen, ob die verbliebene Hostess dem Tagessieger wie gehabt einen Kuss auf die Wange drücken wird. Das ist allerdings allein schon wegen der Corona-Pandemie unwahrscheinlich. Die Tour beginnt am 29. August in Nizza und endet am 20. September in Paris.

(eh/sid)
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