Etappen, Teams, Fahrer Das müssen Sie zur Tour de France 2023 wissen

Service | Düsseldorf · Die Tour de France 2023 findet vom 1. bis 23. Juli statt. Hier finden Sie die wichtigsten Infos rund um die Rundfahrt, ihre Etappen, den Grand Depart und die Fahrer.

Tour de France 2023: Teams: Alle Mannschaften und Fahrer im Überblick
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Alle Infos zu den Teams

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Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Die Tour de France ist das Highlight der Radsport-Saison. In diesem Jahr startet sie in Bilbao und führt über 3400 Kilometer auf die Champs Élysées. Auf die Fahrer warten herausfordernde Kletterpartien im Gebirge und knifflige Kopfsteinpflaster-Etappen. Im Kampf um das Grüne und Gelbe Trikot sowie um die Etappen-Siege wird von den Teams taktisches Geschick gefordert sein.

Wann findet die Tour de France 2023 statt?

Die 110. Tour de France beginnt am 1. Juli. Und zwar nicht in Frankreich, sondern in Spanien - mit den Grand Départ in der baskischen Hauptstadt Bilbao. Die Grand Tour durch Frankreich endet traditionell mit der 21. Etappe auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris – in diesem Jahr am 23 Juli.

Wie läuft der Grand Départ 2023 bei der Tour de France ab?

Die erste Etappe startet vor dem Guggenheim-Museum in Bilbao. An der Küste der Biskaya geht es über mehrere Anstiege wieder in die baskische Hauptstadt zurück. Auch die zweite Etappe führt durch den spanischen Teil des Baskenlandes, ehe es am dritten Tag in das französische Äquivalent nach Bayonne geht. Es ist übrigens erst das zweite Mal nach 1992, dass die Tour de France in Spanien startet. Damals in San Sebastian.

Tour de France 2023 – welche Trikots sind zu vergeben?

Das begehrteste Trikot des Radsports ist das Gelbe Trikot der Tour de France, das der Führende der Gesamtwertung trägt. Der Fahrer mit der kürzesten Gesamtfahrzeit trägt immer das gelbe Leibchen. Wer am Ende noch „in Gelb“ ist, ist der Sieger der Tour.

Das „Maillot Jaune“ wurde 1919 erstmals bei der Tour vergeben. Durch das Trikot sollte der Führende der Tour damals für die Zuschauer besser erkennbar werden. Auf die Idee kam Tour-Begründer Henri Desgrange. Als Erinnerung an ihn steht heute auch HD auf dem Trikot. Die Farbe Gelb wählte er, weil die Sportzeitung „L’Auto“ in gelb gedruckt wurde.
Alle Sieger der Tour de France seit 1903 finden Sie hier im Überblick.

Der Führende der Punktewertung trägt das Grüne Trikot. Punkte werden für die Platzierung im Ziel sowie für Zwischensprints vergeben. Deshalb wird es auch Sprinttrikot genannt. Der Deutsche Sprintspezialist Erik Zabel gewann es von 1996 bis 2001 sechsmal in Folge.
Hier sehen Sie alle deutschen Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France.

Das Gepunktete Trikot (weiß mit roten Punkten) trägt der Führende der Bergwertung. Der Modus ist ähnlich wie bei der Punktewertung, am Ende jeder klassifizierten Steigung werden Punkte vergeben. Die Anstiege werden nach ihrer Schwierigkeit kategorisiert.

Der Führende der Nachwuchswertung trägt das Weiße Trikot. Gewinner der Wertung ist der beste Fahrer unter 25 Jahren in der Gesamtwertung.

Tour de France: Sieger - alle Gewinner der Tour de France seit 1903
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Foto: AP/Thomas Samson

Welche Teams sind bei der Tour de France 2023 mit dabei?

Insgesamt sind 22 Teams bei der Tour de France 2023 am Start. Startberechtigt sind die 18 UCI World Teams. Aus der Pro-Tour sind die zwei besten Teams dabei: Lotto Dstny und TotalEnergies. Zudem vergab der Veranstalter zwei Wildcards: an Israel-Premier Tech und das Uno-X Pro Cycling Team.

Tour de France: Die deutschen Gewinner des Grünen Trikots
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Die deutschen Gewinner des Grünen Trikots

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Foto: AFP

Das sind die 22 Teams, die an der Tour de France 2022 teilnehmen:

  1. AG2R Citroën (FRA)
  2. Alpecin-Deceuninck (BEL)
  3. Arkea-Samsic (FRA)
  4. Astana Qazaqstan (KAZ)
  5. Bahrain Victorious (BAH)
  6. Bora-Hansgrohe (GER)
  7. Team Jayco AlUla (AUS)
  8. Cofidis (FRA)
  9. DSM-Firmenich (NED)
  10. EF Education-EasyPost (USA)
  11. Groupama-FDJ (FRA)
  12. Ineos Grenadiers (GBR)
  13. Intermarche-Circus-Wanty (BEL)
  14. Jumbo-Visma (NED)
  15. Movistar (ESP)
  16. Soudal Quick-Step (BEL)
  17. Lidl-Trek (USA)
  18. UAE (UAE)
  19. Israel-Premier TECH (ISR)
  20. Lotto Dstny (BEL)
  21. TotalEnergies (FRA)
  22. Uno-X Pro Cycling Team (NOR)

Wer sind die Favoriten bei der Tour de France 2023?

Für die Radsportfans wird sich bei der diesjährigen Tour de France wohl ein altbekanntes Duell fortsetzen:Titelverteidiger Jonas Vingegaard aus Dänemark und der zweimalige Tour-Champion Tadej Pogacar aus Slowenien werden sich auch 2023 einen harten Kampf um das Gelbe Trikot und den nächsten Gesamtsieg bei der Tour de France liefern. Vingegaard hat sich in diesem Frühjahr in Topform gezeigt. Pogacar musste nach einem Kahnbeinbruch beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich im April zunächst einige Zeit aussetzen, hat sich aber kurz vor der Grand Tour durch Frankreich mit zwei Siegen bei den slowenischen Meisterschaften zurückgemeldet. Wie fit er aber für ein so hartes und langes Rennen wie die Tour de France ist, lässt sich daran nicht genau ablesen.

Vielleicht ist das die Chance für einen Überraschungs-Siegkandidaten. Enric Mas wartet zwar noch auf seinen ersten wirklich großen Erfolg, ist aber ein Kletterspezialist. Dem 28-jährigen Spanier vom Team Movistar dürften die vielen Bergetappen und schwierigen Anstiege besonders liegen. Dort kann er die beiden Favoriten Pogacar und Vingegaard eventuell sogar schlagen. Das deutsche Team Bora-Hansgrohe geht mit dem Australier Jai Hindley als Klassementfahrer in die Tour. Für den 27-Jährigen ist es seine Premiere bei der Tour de France. 2022 hatte er den Giro gewonnen und galt schon vorher als Hoffnung auf einen Sieg bei einem der großen Rennen. Nun muss er sich beweisen.

Weltmeister Remco Evenepoel aus Belgien, Olympiasieger Primoz Roglic (Slowenien) und Ex-Tour-Champion Geraint Thomas aus Großbritannien sind dieses Jahr nicht bei der Tour de France starten. Sie hatten 2023 den Giro d'Italia vorgezogen.

Aus deutscher Sicht sind die Chancen auf eine Topplatzierung im Gesamtklassement gering. Emanuel Buchmann war 2019 zwar schon Vierter bei der Tour de France. Er kann in diesem Jahr auch einzelne Etappen gewinnen, wenn es gut läuft, aber für den Gesamtsieg kommt er wohl nicht in Frage.

Die deutschen Fahrer bei der Tour de France 2023

Sieben Radprofis aus Deutschland gehören in diesem Jahr zum Fahrerfeld der Tour de France. So wenige waren es zuletzt vor 24 Jahren.

Emanuel Buchmann fährt als ein Kandidat auf Etappensiege für das deutsche Team Bora-Hansgrohe. Er startet im Trikot des deutschen Meisters. Den Titel sicherte sich der Tour-Vierte von 2019 am Wochenende vor der Tour de France. „Das Trikot gibt natürlich auch ein bisschen Extra-Motivation. Damit bei der Tour am Start zu stehen, ist eine riesige Sache“, sagte er. Unterstützt wird Buchmann unter anderem von Nils Politt, der ebenfalls für Bora-Hansgrohe startet. Maximilian Schachmann gehört hingegen in diesem Jahr nicht zum Tour-Team von Bora. Der Deutsche hatte in den vergangenen Monaten immer wieder mit gesundheitlichen Problemen und Rückschlägen zu kämpfen. Dennoch hatte er sich zuletzt bei der Tour de Suisse und den Deutschen Meisterschaften in guter Form präsentiert. Das Team entschied sich jedoch bei der Vergabe seines letzten Startplatzes für den Österreicher Patrick Konrad. „Wir wollten kein Risiko eingehen. Max wäre natürlich gerne gefahren. Wir haben das mit ihm diskutiert. Jetzt geht es gerade wieder in die richtige Richtung. Dann geht man mit einer knallharten Tour de France obendrauf? Das kann man machen, muss man nicht machen. Er sieht es genauso“, sagte Teamchef Ralph Denk der Deutschen Presse-Agentur.

John Degenkolb startet bereits zum neunten Mal bei der Tour de France. Sein Team DSM nominierte den 34-Jährigen als erfahrenen Klassiker-Spezialisten für das wichtige Radrennen. Für Bahrain Victorious fahren die Deutschen Nikias Arndt und der Bocholter Phil Bauhaus die Grand Tour durch Frankreich. Bauhaus könnte in den Sprints eine Chance auf einen Erfolg haben.

Sogar schon zum elften Mal bei der Tour dabei ist Simon Geschke. Er startet für das französische Radteam Cofidis. Maximilian Walscheid steht als Nachrücker bei Cofidis bereit.

Georg Zimmermann ist teil des Tour-Teams von Intermarché-Circus-Wanty.

Etappen der Tour de France 2023 – wann sind die Königsetappen?

Die Route der Tour de France 2023 führt die Fahrer in diesem Jahr in 21 Etappen von Bilbao nach Paris. Insgesamt legen die Fahrer 3400 Kilometer zurück.

Auf dem Weg nach Paris warten auf die Fahrer sechs Flachetappen, sechs hügelige Etappen sowie acht Bergetappen, von denen vier auf einem Berg enden. Hinzu kommt ein Einzelzeitfahren von Passy nach Combloux am 18. Juli. Die Ziele für die Bergankünfte sind in Cauterets-Cambasque (6. Etappe), auf dem Puy de Dome (8. Etappe), auf dem Grand Columbier (13. Etappe) und in Saint-Gervais-les-Baines (15. Etappe). In den Bergen geht es für das Fahrerfeld durch die Pyrenäen, das Zentralmassiv, das Juragebirge, die Alpen und die Vogesen.

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Es gibt 70 Bergwertungen bei der Tour 2023. 17 davon entfallen auf die Kategorie vier, 23 auf die dritte Kategorie, elf auf Kategorie zwei, 13 auf die erste Kategorie und immerhin ganze sechs sind der Hors Catégorie (HC) zugeordnet.

Die 17. Etappe gilt in diesem Jahr als Königsetappe. Auf dem Weg nach Courchevel gibt es zwei Anstiege der Kategorie 1, einen der Kategorie 2 und mit dem Col de la Loze (HC) den höchsten Punkt der gesamten Tour (2304 Meter)

Ganze zwölf Etappen geben 2023 ihr Debüt bei der Tour de France: Bilbao, Amorebieta-Etxano, Nogaro, Vulcania, Moulins, Belleville-en-Beaujolais, Chatillon-sur-Charlaronne, Les Gets Les Portes du Soleil, Passy, Combloux, Poligny und Le Markstein Fellering.

Was sind die Höhepunkte der 110. Tour de France?

Die Ziele für die Bergankünfte sind in Cauterets-Cambasque (6. Etappe), auf dem Puy de Dome (8. Etappe), auf dem Grand Columbier (13. Etappe) und in Saint-Gervais-les-Baines (15. Etappe). Der Col de la Loze (HC) bildet den höchsten Punkt der gesamten Tour (2.304 Meter)

Die längste Strecke gilt es direkt am zweiten. Tourtag zu absolvieren: Von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastien sind 209 Kilometer zu absolvieren.

Wie wirkt sich der russische Angriffskrieg auf die Ukraine auf die Tour de France aus?

Russische und belarussische Nationalteams wurden von der UCI aus allen Wettbewerben ausgeschlossen. Russische und belarussische Fahrer dürfen allerdings weiterhin an Rennen teilnehmen, so auch an der Tour de France. Aber als neutrale Starter. Sie dürfen keinerlei Symbole der beiden Länder wie Flaggen oder Meistertrikots zeigen oder tragen, die beiden Nationalhymnen werden nicht gespielt.

Die Gesamtwertung der Tour de France 2023

Gesamtwertung Einzel, Stand nach der 21. Etappe:

1. Jonas Vingegaard Rasmussen (Dänemark) - Jumbo-Visma 82:05:42 Std.; 2. Tadej Pogacar (Slowenien) - UAE Team Emirates + 7:29 Min.; 3. Adam Yates (Großbritannien) - UAE Team Emirates + 10:56; 4. Simon Yates (Großbritannien) - Team Jayco AlUla + 12:23; 5. Carlos Rodriguez Cano (Spanien) - Ineos Grenadiers + 13:17; 6. Pello Bilbao (Spanien) - Bahrain Victorious + 13:27; 7. Jai Hindley (Australien) - Bora-hansgrohe + 14:44; 8. Felix Gall (Österreich) - AG2R Citroën Team + 16:09; 9. David Gaudu (Frankreich) - Groupama-FDJ + 23:08; 10. Guillaume Martin (Frankreich) - Cofidis + 26:30; ... 21. Emanuel Buchmann (Lochau/Österreich) - Bora-hansgrohe + 1:15:44 Std.; 47. Georg Zimmermann (Neusäß) - Intermarché-Circus-Wanty + 2:54:05; 62. Nils Politt (Hürth) - Bora-hansgrohe + 3:28:47; 121. Nikias Arndt (Köln) - Bahrain Victorious + 5:08:07; 145. John Degenkolb (Oberursel) - Team DSM - firmenich + 5:44:09

Wo wird die Tour de France 2023 im TV und im Live-Stream übertragen?

Die 110. Tour de France wird live bei ARD im Free-TV zu sehen sein. Sportschau.de bietet online einen Livestream und einen Live-Ticker an. Das Erste plant eine tägliche Live-Berichterstattung im TV.

Auch Eurosport überträgt in diesem Jahr wieder umfangreich und live im Free-TV von der Tour de France, teilweise über mehrere Stunden am Tag. Wer ein Abo beim Streamingdienst Dazn hat, kann die Tour auch dort über den Eurosport-Kanal sehen.

Die Toursieger der vergangenen Jahre:

2022 Jonas Vingegaard (Dänemark)

2021 Tadej Pogacar (Slowenien)
2020 Tadej Pogacar (Slowenien)
2019 Egan Bernal (Kolumbien)
2018 Geraint Thomas (Großbritannien)
2017 Chris Froome (Großbritannien)

(mit dpa)

(rent/loy/dpa)
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