Tour de France Rasmussen: "Sieg wurde mir gestohlen"

Kopenhagen (RPO). Michael Rasmussen fühlt sich nach dem Rauswurf bei der Tour de France hintergangen. Der Däne, der als Träger des Gelben Trikots von der "Großen Schleife" ausgeschlossen wurden, will seine Karriere unterdessen fortsetzen.

 Michael Rasmussen sieht sich als sportlichen Sieger der Tour de France.

Michael Rasmussen sieht sich als sportlichen Sieger der Tour de France.

Foto: AFP, AFP

"Der Sieg wurde mir gestohlen", sagte der 33-jährige Däne der Zeitung "Politiken" vom Freitag. Zugleich kündigte er an, seine Karriere fortsetzen zu wollen. Er sei als Radsportler noch nicht am Ende.

Unmittelbar nach dem Rausschmiss von der Tour hatte der unter Dopingverdacht stehende Bergspezialist noch gesagt: "Ich habe keine Ahnung, was ich tun oder wohin ich gehen soll." Nunmehr habe er in Ruhe nachdenken können, erklärte Rasmussen dem Blatt. Er wolle weiterfahren.

Sein Team Rabobank hatte ihn am späten Mittwochabend aus dem Rennen genommen, weil der zweifache Etappensieger falsche Angaben über Trainingsaufenthalte vor der Tour de France gemacht haben soll.

Rasmussen entging am 8. Mai und 28. Juni unangemeldeten Dopingkontrollen. Er gab an, in Mexiko gewesen zu sein. Doch der frühere italienische Radprofi Davide Cassani erklärte, er habe ihn Mitte Juni in den Dolomiten trainieren sehen.

Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer sagte im dänischen Radio, einer seiner Fahrer habe Rasmussen ebenfalls zur fraglichen Zeit in Italien gesehen. Der Däne beharrte in einem Interview mit dem Boulevardblatt "B.T." aber darauf, dass er in Mexiko gewesen sei. "Ich war nicht in Italien."

Im Gespräch mit "Politiken" räumte er ein, dass er die Informationen über seinen Aufenthaltsort verspätet mitgeteilt habe. Dafür habe er Strafe zahlen müssen und sei verwarnt worden. Aber solche drastischen Maßnahmen wie sein Ausschluss seien völlig unverhältnismäßig gewesen. "Ich wurde wie ein Tier aus dem Hotel geworfen", sagte er "B.T."

Rasmussen hatte am Mittwoch die letzte schwere Bergetappe in den Pyrenäen gewonnen. Sportlich wäre ihm der Gesamtsieg der Tour in den letzten Teilstücken bis Paris am Sonntag wohl kaum noch zu nehmen gewesen.

(ap)
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