Bei Lombardei-Rundfahrt Wunderkind Evenepoel stürzt Brücke hinab

Como · Radsport-Wunderkind Remco Evenepoel ist bei der Lombardei-Rundfahrt am Samstag schwer gestürzt. Erst vor zehn Tagen war es bei der Polen-Rundfahrt zu einem dramatischen Unfall gekommen. Evenepoel hatte das Event in Polen gewonnen.

 Remco Evenepoel, nachdem er einen Abhang bei der Lombardei-Rundfahrt hinabgestürzt war.

Remco Evenepoel, nachdem er einen Abhang bei der Lombardei-Rundfahrt hinabgestürzt war.

Foto: dpa/Fabio Ferrari

Ein schwerer Sturz des belgischen Radsport-Supertalents Remco Evenepoel hat die 114. Lombardei-Rundfahrt überschattet. Der 20-Jährige vom Team Deceuninck-Quick Step kam am Samstag bei einer Abfahrt rund 40 Kilometer vor dem Ziel von der Strecke ab und stürzte eine Brücke hinunter. Laut seinem Team brach sich Evenepoel dabei das Becken und zog sich eine Prellung des rechten Lungenflügels zu. Er fällt für unbestimmte Zeit aus. Den Sieg beim zweiten Radsport-Monument der Saison sicherte sich der Däne Jakob Fuglsang (Astana).

Der deutsche Radprofi Maximilian Schachmann vom Team Bora-hansgrohe hatte ebenfalls Sturzpech und muss um seinen Start bei der Tour de France bangen. Der 26-Jährige kollidierte kurz vor dem Ziel mit einem Privatwagen, der unbefugt die Strecke kreuzte, und brach sich das Schlüsselbein. Er konnte zunächst weiterfahren und belegte mit 4:31 Minuten Rückstand als bester Deutscher den siebten Rang. Seine Tour-Premiere im vergangenen Jahr hatte Schachmann wegen eines Handbruchs aufgeben müssen.

Evenepoel war nach seinem Sturz auf einer Trage und mit einer Halskrause vom medizinischen Team geborgen und in ein Krankenhaus in Como gebracht worden. Evenepoel sei die ganze Zeit über bei Bewusstsein gewesen und soll am Sonntag zurück in seine belgische Heimat fliegen, teilte Deceuninck-Quick Step am Abend mit.

Für Deceuninck-Quick Step ist es der zweite schwere Sturz innerhalb von zehn Tagen. Der Niederländer Fabio Jakobsen (23) war am 5. August bei der Polen-Rundfahrt kurz vor der Ziellinie von Dylan Groenewegen (Lotto-Soudal) ins Absperrgitter gedrückt worden. Gleich nach dem Unfall wurde er ohne Bewusstsein in die Klinik nach Sosnowiec geflogen, mittlerweile ist er aus dem künstlichen Koma erwacht und in die Niederlande zurückgekehrt.

Teamkollege Evenepoel hatte die Polen-Rundfahrt für sich entschieden. Er gilt in Belgien als größtes Nachwuchsjuwel und als Nachfolger von Radsport-Legende Eddy Merckx.

(eh/sid/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort