Radrennen auf La Réunion Wütender Vater wirft Absperrgitter auf Fahrbahn

Düsseldorf · Böser Zwischenfall bei einem Radrennen auf La Réunion: Weil sein Sohn nach einem Crash mit einem anderen Fahrer ausschied, warf ein Vater Absperrgitter auf die Fahrbahn. Dabei brach sich ein Profi das Schlüsselbein.

 Einige Fahrer sind über das Absperrgitter gestürzt, welches der wütende Vater auf die Straße warf.

Einige Fahrer sind über das Absperrgitter gestürzt, welches der wütende Vater auf die Straße warf.

Foto: Screenshot Youtube (CyclingHub)

150 Meter vor der Ziellinie hat der Mann in dem blauen T-Shirt genug. Der Vater von Jonathan Boyer nimmt die Absperrgitter in die Hand und läuft damit über die Fahrbahn. Die Fahrer, die gerade um den Etappensieg bei der zweitklassigen Rundfahrt auf der Insel im Indischen Ozean kämpfen, stehen auf einmal vor einer Wand aus Metall. Einigen gelingt es, gerade noch auszuweichen. Andere stürzen über die Gitter auf den Asphalt. Der Südafrikaner Brad Potgieter brach sich dabei das Schlüsselbein.

Eine Aktion, die tödlich enden kann. Doch was war der Grund für den Ausraster des Mannes? Dieser lag ein paar Kilometer weiter vorne. Denn bei einer Sprintwertung kollidierten Boyer und Enzo Bernard und fuhren beide in die Streckenabsperrung. Dabei soll laut der Nachrichtenseite "linfo.re" einem zehnjährigen Junge der Daumen abgetrennt worden sein. Bernard wurde disqualifiziert und gab die Schuld Boyer, der mit einem Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Jean-Bernard Boyer bat die Organisatoren im Anschluss um den Abbruch des Rennens. Ohne Erfolg. In seiner Wut ließ sich Boyer zu seiner Aktion hinreißen. Das Ergebnis der Etappe wurde im Nachhinein annulliert, weil die Aktion "außerordentlich ernst und unsportlich" gewesen sei. Zudem wurde Papa Boyer zu einer Geldstrafe in Höhe von 300 Euro verdonnert. Ein Witz, vergleicht man die 130 Euro, die Enzo Bernard wegen seines gefährlichen Sprints zahlen musste.

(seeg)
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