Doping-Affäre Kindervater fürchtet "totale Demontage" Ullrichs

Hamburg (RPO). Dem ehemaligen deutsche Radprofi Jan Ullrich steht im Zuge der Doping-Affäre im Radsport nach Meinung von Jürgen Kindervater, früherer Telekom-Sportmarketing-Chef, eine "totale Demontage" bevor.

 Jan Ullrich wollte sich offenbar mit Angela Merkel treffen.

Jan Ullrich wollte sich offenbar mit Angela Merkel treffen.

Foto: AP, AP

Da der Toursieger von 1997 trotz der Enthüllungen ehemaliger Teamkollegen, Betreuer und Ärzte bislang beharrlich geschwiegen hat, würde ihm ein öffentliches Bekenntnis nun auch nicht mehr helfen.

"Der Zeitpunkt ist dramatisch überschritten. Aber die Wahrheit über seine Vergangenheit fräst sich Stückchen für Stückchen immer weiter in das Bewusstsein der Leute. Und irgendwann endet dieser Weg in der totalen Demontage", sagte Kindervater dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".

Jürgen Kindervater, von 1992 bis 2002 Unternehmenssprecher der Deutschen Telekom, sieht die Schwachstellen vor allem im Umfeld von Jan Ullrich, der behauptet, niemanden betrogen zu haben. "Ich bitte Sie: Dieser Sportler hätte eine bessere Beratung in Medienfragen verdient. Wie dieser Jahrhundertsportler demontiert wird, ist einfach schrecklich", sagte Kindervater.

Jan Ullrichs Rücktritts-Pressekonferenz und der TV-Auftritt bei "Beckmann" seien "Killer" gewesen. Nur als Opfer will Kindervater seinen einstigen Vorfahrer aber nicht sehen: "Er hat zumindest ein ausgesprochenes Talent dafür, die falschen Leute um sich zu scharen."

(sid)
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