Kommentar zu Jan Ullrich Mensch Ulle, gönn dir mal Ruhe!

Düsseldorf · Jan Ullrich macht nach seinem Absturz eine Therapie. Trotzdem spricht er immer wieder öffentlich über sein Leben. Er sollte sich lieber auf sich selbst konzentrieren. Ein Kommentar.

 Jan Ullrich kommt zu einem Gerichtstermin in der Schweiz (Archiv)

Jan Ullrich kommt zu einem Gerichtstermin in der Schweiz (Archiv)

Foto: dpa/Gian Ehrenzeller

Jan Ullrich hat über seine Sucht gesprochen. Schon wieder. Dieses Mal erzählte er dem Fernsehsender RTL, dass er die Situation nach der Trennung von seiner Frau unterschätzt habe. Er habe sich mit Alkohol und Amphetaminen beruhigen müssen. Ullrich sollte sich lieber auf seine Therapie konzentrieren. Die wird hart genug.

Sein Totalabsturz ist nicht einmal drei Wochen her. Da wurde Ullrich in einem Frankfurter Hotel festgenommen, betrunken und auf Drogen. Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung wird gegen ihn ermittelt, musste in die Psychiatrie. Spätestens jetzt muss jedem klar sein, wie es um den ehemaligen Radrennstar bestellt ist. Der Reifen ist platt.

Seit einigen Wochen macht Ullrich nun eine Therapie. Da gehört es dazu, sich mit seinem Seelenleben auseinanderzusetzen, um zu erkennen, wo die Probleme sind. Ullrich schuldet aber niemandem öffentliche Wasserstandsmeldungen über seinen Zustand. Offenbar ist dem ehemaligen Radsportler die öffentliche Meinung wichtiger als seine Genesung.

Vor kurzem hatte Ullrich öffentlich bekundet, dass es ihm schon besser gehe, seine Kinder wie Medizin für ihn seien. Das ist schön. Aber was sein Problem angeht, ist er gut beraten, es mit viel Ruhe und Geduld anzugehen. Sein Verhalten zeigt: Ullrich steht noch ganz an Anfang seiner schwierigsten Etappe. Offenbar sieht er das nicht selbst. Jemand muss ihm helfen.

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