„Bin endlich zurück“ Ackermann feiert erlösenden Giro-Etappensieg

Tortona · Pascal Ackermann feiert beim Giro d'Italia einen erlösenden Etappen-Erfolg. In Tortona siegt er nach langer Leidenszeit im Sprint. Und das nur mit wenigen Millimetern Vorsprung.

Pascal Ackermann jubelt bei der Zieldurchfahrt über seinen ersten Sieg des Jahres.

Pascal Ackermann jubelt bei der Zieldurchfahrt über seinen ersten Sieg des Jahres.

Foto: dpa/Massimo Paolone

Pascal Ackermann raste über die Ziellinie, reckte die Arme siegessicher in die Luft und schrie seine Erleichterung heraus. Trotz der Millimeter-Entscheidung, die kurz darauf erst das Foto-Finish auflöste, war sich der Top-Sprinter sofort sicher: Der Knoten ist geplatzt, der erste Giro-Etappensieg seit 2019 endlich eingetütet.

„Das ist ein ganz besonderer Sieg“, sagte ein strahlender und sichtlich gelöster Ackermann wenig später im Ziel von Tortona. „Ich bin super happy über meinen ersten Saisonerfolg. “Ich habe mich die letzten Tage schon fantastisch gefühlt, konnte aber bislang nicht zeigen, wie stark ich wirklich bin.„

Der erste deutsche Tagessieg beim Giro d'Italia 2023, den der 29-Jährige vom UAE Team Emirates auf der verregneten 11. Etappe der Italien-Rundfahrt einfuhr, kam auch für Ackermann persönlich einer Erlösung gleich. “Ich bin endlich zurück„, jubelte er 288 Tage nach seinem letzten Tagessieg bei einem Radrennen.

Nach 219 weitgehend flachen Kilometern kam es auf der längsten Etappe der Rundfahrt zum Kampf der Sprinter. Dabei hatte Ackermann diesmal die schnellsten Beine, verwies Jonathan Milan aus Italien sowie den Briten Mark Cavendish denkbar knapp auf die Plätze und feierte seinen insgesamt dritten Giro-Erfolg.

“Ich bin definitiv hier, um eine Etappe zu gewinnen. Der Support hat aber bislang ein bisschen gefehlt„, hatte Ackermann, der 2019 zwei Etappensiege und das Punktetrikot in Italien geholt hatte, dem SID am Montag gesagt. Diesmal konnte er auf Unterstützung aus dem Team zählen und schnappte sich prompt den Sieg.

Der Brite Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) verteidigte derweil das Rosa Trikot des Gesamtführenden, verlor aber seinen stärksten Teamkollegen Tao Geoghegan Hart. Der Giro-Sieger von 2020, der im Gesamtklassement auf Rang drei lag (+0,05 Minuten), verletzte sich bei einem Sturz und gab das Rennen auf. “Tao ist schwerer verletzt. Das ist ein großer Verlust für unser Team, er ist super gefahren bisher und hatte große Chancen auf den Sieg", sagte Thomas.

Geoghegan Hart kam auf nasser Straße bei einem Massensturz zu Fall und musste 66 km vor dem Ziel im Krankenwagen abtransportiert werden. Thomas sowie dessen Verfolger Primoz Roglic aus Slowenien (Jumbo-Visma/+0,02) waren ebenfalls am Unfall beteiligt, konnten das Rennen aber schnell fortsetzen. Der deutsche Hoffnungsträger Lennard Kämna, der erstmals mit Ambitionen in der Gesamtwertung an den Start der Rundfahrt gegangen war und eine Top-Ten-Platzierung anstrebt, rückte auf Gesamtrang sechs vor.

Vor Beginn der Etappe hatte es bereits 34 Aufgaben gegeben - unter anderem wegen zahlreicher Coronafälle. Der prominenteste Ausfall war der des Weltmeisters Remco Evenepoel aus Belgien. Als zuvor Gesamtführender und zweifacher Etappensieger hatte der 23-Jährige am Montag aufgrund von einer Infektion die unfreiwillige Heimreise antreten müssen.

(SID/dpa/loy)
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