TV, Live-Stream und Etappen Alle Infos zum Giro d'Italia 2023

Service | Mailand · In diesem Jahr findet der „Giro d'Italia“ bereits zum 106. Mal statt. Vom 6. bis 28. Mai 2023 führt eines der wichtigsten Etappenrennen im Radsport von Fossacesia Marina nach Rom. Die Radfahrer müssen insgesamt 3.489,2 Kilometer, mehrere Bergankünfte und drei Zeitfahren bewältigen. Alle Infos zum „Giro d'Italia“ 2023 haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Gilt als Sieganwärter beim Giro d'Italia 2023: Remco Evenepoel.

Gilt als Sieganwärter beim Giro d'Italia 2023: Remco Evenepoel.

Foto: AP/Geert Vanden Wijngaert

Zusammen mit der spanischen „Vuelta a Espana“ und der „Tour de France“ zählt der „Giro d'Italia“ zu den drei „Grand Tours“ im Straßenradsport. Seit 1909 wird das Etappenrennen für Männer und seit 1988 auch im Frauensport (“Giro d‘Italia Donne“) ausgetragen. In diesem Jahr wartet eine besonders schwere Ausgabe auf das Fahrerfeld, wenn dieses den Gesamtsieg und damit das Rosa Trikot jagt.

Was ist der „Giro d'Italia“?

Es ist eine der drei großen Landesrundfahrten – und die erste nach den Frühjahrsklassikern. Der Giro führt durch Italien. Die erste Ausgabe vom „Giro d'Italia“ führte vor über 100 Jahren in acht Etappen von Mailand bis Neapel. Gegründet wurde der „Giro d'Italia“ von Eugenio Camillo Costamagna, dem Herausgeber der italienischen Tageszeitung „Gazetta dello Sport“, und den Redakteuren Armando Cougnet und Tullo Morgagni. Fasziniert von der „Tour de France“ wollten sie ein ähnliches Radrennen auch in Italien veranstalten.

Eine Besonderheit des dreiwöchigen Radrennens ist, dass in die Etappen die landschaftlichen Gegebenheiten Italiens mit einfließen. So haben die verschiedenen Radfahrertypen beim Wechsel von Flachetappen mit mittelschweren Strecken und Hochgebirgsetappen die Möglichkeit, ihre taktischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Welche Strecken und Etappen gibt es beim „Giro d'Italia“ 2023?

Beim 106. „Giro d'Italia“ kommt auf die 176 Fahrer ein hartes Programm zu. Satte 70,6 Kilometer müssen in Einzelzeitfahren zurückgelegt werden – davon sogar eins am Berg. Vor allem die letzte Woche des Giro hat es in sich, wenn allein auf den letzten Etappen mehrere Zehntausend Höhenmeter überwunden werden müssen. Insgesamt hat die Rundfahrt eine Länge von 3489,2 Kilometern und über 51.400 Höhenmeter müssen zurückgelegt werden. Die durchschnittliche Etappe ist 166,2 Kilometer lang. Eine eindeutige Königsetappe lässt sich bei der Schwere vieler Streckenabschnitte kaum benennen. Allerdings dürfte auf der 19. Etappe zu den Drei Zinnen mit 5500 Höhenmetern eine Vorentscheidung um das Rosa Trikot fallen. Insgesamt gehen sieben Anstiege über 2000 Meter Höhe.

Wir haben die einzelnen Etappen und Streckenabschnitte für Sie zusammengestellt.

  • Sa., 6. Mai: 1. Etappe von Fossacesia Marina bis Ortona (19,6 Kilometer/Einzelzeitfahren)
  • So., 7. Mai: 2. Etappe von Teramo bis San Salvo (201 km)
  • Mo, 8. Mai: 3. Etappe von Vasto bis Melfi (216 km)
  • Di., 9. Mai: 4. Etappe von Venosa bis Lago Laceno (175 km)
  • Mi., 10. Mai, 5. Etappe: Atripalda – Salerno (172 km)
  • Do., 11. Mai, 6. Etappe: Napoli – Napoli (156 km)
  • Fr., 12. Mai, 7. Etappe: Capua – Gran Sasso d‘Italia (218 km)
  • Sa., 13. Mai, 8. Etappe: Terni – Fossombrone (207 km)
  • So., 14. Mai, 9. Etappe: Savignano Sul Rubicone – Cesena (33,6 km/Einzelzeitfahren)
  • Mo., 15. Mai, 1. Ruhetag
  • Di., 16. Mai, 10. Etappe: Scandiano – Viareggio (190 km)
  • Mi., 17. Mai, 11. Etappe: Camaiore – Tortona (218 km)
  • Do., 18. Mai, 12. Etappe: Bra – Rivoli (179 km)
  • Fr., 19. Mai, 13. Etappe: Borgofranco D’Ivrea – Crans Montana (208 km)
  • Sa., 20. Mai, 14. Etappe: Sierre – Cassano Magnano (194 km)
  • So., 21. Mai, 15. Etappe: Seregno – Bergamo (191 km)
  • Mo., 22. Mai, 2. Ruhetag
  • Di., 23. Mai, 16. Etappe: Sabbio Chiese – Monte Bondone (198 km)
  • Mi., 24. Mai, 17. Etappe: Pergine Valsugana – Caorle (192 km)
  • Do., 25. Mai, 18. Etappe: Oderzo – Val Di Zoldo (160 km)
  • Fr., 26. Mai, 19. Etappe: Longarone – Tre Cime Di Lavaredo (182 km)
  • Sa., 27. Mai, 20. Etappe: Tarvisio – Monte Lussari (18,6 km/Bergzeitfahren)
  • So., 28. Mai, 21. Etappe: Roma – Roma (115 km)

Wo wird der „Giro d'Italia“ 2023 im TV und Live-Stream übertragen?

Vom 6. bis 28. Mai können Interessenten des Radsports die jeweiligen Radrennen im TV und Live-Stream verfolgen. So werden die unterschiedlichen Etappen im TV täglich bei Eurosport 1 gezeigt. Die Sendezeiten hängen von den jeweiligen Tagesabschnitten ab. Meistens fangen die Übertragungen der Etappen gegen Mittag an. Kommentiert werden diese unter anderem von Karsten Migels und dem ehemaligen deutschen Radprofi Jens Voigt.

Im Livestream werden die Etappen zudem bei CGN und Dazn zu sehen sein. Beide Streamingsdienste sind allerdings kostenpflichtig.

Welche Wertungen und Trikots gibt es beim „Giro d'Italia“ zu gewinnen?

In erster Linie geht es um das „Maglia Rosa“, das Rosa Trikot. Dies trägt der Gesamtführende der Italien-Rundfahrt. Es ist genauso begehrt wie das Gelbe Trikot bei der „Tour des France“ und zeigt deutlich an, wer der aktuell beste Fahrer im Teilnehmerfeld ist. Im Jahr 2022 gewann der Australier Jai Hindley im Trikot des deutschen Radrennstalls Bora-hansgrohe die Gesamtwertung des „Giro d'Italia“.

Neben der Gesamtwertung wird auch eine Punktwertung ausgefahren, in der vor allem die Sprinter gute Chancen haben. Als Trikot gibt es das „Maglia ciclamino“ zu gewinnen. Der beste Bergfahrer des „Giro d'Italia“ wird mit dem „Maglia Azzurra“ (Blaue Trikot) ausgezeichnet. Der beste Jungprofi unter 25 Jahren bekommt wie bei der „Tour de France“ das weiße Trikot.

Wer sind die Favoriten beim „Giro d'Italia“ 2023?

Vorjahressieger Jai Hindley vom Team Bora-hansgrohe wird nicht am Start sein, weil er für das Team bei der „Tour de France“ im Sommer einen Podiumsplatz einfahren soll. Auch Superstar Tadej Pogacar wird nicht am Start sein, konzentriert sich ebenfalls auf die Tour. Als großer Sieganwärter gilt der noch junge aber hoch talentierte Remco Evenepoel, der in dieser Saison das Weltmeister-Trikot trägt und Mitte April noch den Ardennen-Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich gewann. Er gewann im vergangenen Jahr bereits die „Vuelta a Espana“.

Sein größter Konkurrent dürfte der Slowene Primoz Roglic vom niederländischen Team Jumbo-Visma werden. Er zeigte sich in diesem Frühjahr bereits gut in Form, gewann mehrere Etappen bei kleinen Rundfahrten und ist nach seiner Schulter-OP im vergangenen Jahr wieder voll da.

Herausforderer gibt es einige im Feld der 22 Teams. Allen voran der einstige Tour-de-France-Gewinner Geraint Thomas – der in einer Doppelspitze mit dem Giro-Sieger von 2020 Tao Geoghegan Hart für Ineos Greadiers antritt – und der Russe Alexander Vlasov (Bora-hansgrohe) könnten ihre Stärken vor allem in der letzten Woche ausspielen. Aber auch Namen wie Thibaut Pinot, Joao Almeida oder Damiano Caruso werden im Zusammenhang mit dem Gesamtsieg beim Giro 2023 immer wieder genannt.

Wie viele Deutsche sind beim Giro d'Italia am Start?

Insgesamt gehen elf deutsche Fahrer an den Start, die meisten davon werden Helferdienste verrichten. Sprinter Pascal Ackermann (UAE Emirates) will an alte Erfolge anknüpfen. Die meisten Deutschen (je drei) stehen bei Bora-hansgrohe und dem DSM-Team im Aufgebot.

Mit dabei sind Alexander Krieger (Alpecin-Deceuninck), Jascha Sütterlin (Bahrain Victorious), Nico Denz, Lennard Kämna, Anton Palzer (alle Bora-hansgrohe), Michel Hessmann (Jumbo-Visma), Max Kanter (Movistar), Niklas Märkl, Marius Mayrhofer, Florian Stork (alle DSM), Pascal Ackermann (UAE Team Emirates).

Welche deutschen Fahrer könnten für Furore sorgen?

Allen voran ist da Lennard Kämna vom Team Bora-hansgrohe zu nennen. Das Talent gewann erst vor wenigen Tagen eine Etappe mit einer schweren Bergankunft bei einer kleinen Rundfahrt. Ihm dürfte auch das Programm beim Giro entgegenkommen und er wird neben Vlasov Kapitän des deutschen Radteams sein. Vermutlich wird er aber vor allem auf Etappen-Jagd gehen.

Bei den Sprints steht Pascal Ackermann im Blickpunkt. Der Pfälzer gewann bereits 2019 zwei Giro-Etappen und die Punktewertung. Seitdem läuft beim Sprinter aber nicht mehr viel zusammen. Im UAE-Team wartet der 29-Jährige seit Anfang August 2022 auf einen Sieg. Interessant wird auch sein, wie sich Anton Palzer im Bora-Team als Helfer schlägt. Der 30-Jährige ist Quereinsteiger im Radsport, im Skibergsteigen hatte er zuvor zahlreiche WM-Medaillen geholt.

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