Bahnrad-WM Welte und Hinze holen Bronze im Teamsprint

Pruszkow · Deutschlands Bahnrad-Asse sind erfolgreich in die erste WM nach der Ära Kristina Vogel gestartet. Miriam Welte und Emma Hinze sorgen in Pruszkow für das erste Edelmetall.

Bahnrad-WM 2019: Miriam Welte und Emma Hinze holen Bronze
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Teamsprint-Duo Welte/Hinze gewinnt Bronze

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Foto: REUTERS/KACPER PEMPEL

Kristina Vogel spendierte erst schokoladige Motivationshilfe, dann versüßten sich ihre einstigen Sprint-Kolleginnen den Auftakt der Bahn-Weltmeisterschaften auch auf dem Rad. Bei der ersten WM nach der tragisch beendeten Ära der zweimaligen Olympiasiegerin Vogel haben die deutschen Teamsprinterinnen mit dem Gewinn der Bronzemedaille überzeugt.

Vogels langjährige Teampartnerin Miriam Welte (Kaiserslautern) gewann am Mittwoch an der Seite von Emma Hinze (Cottbus) im polnischen Pruszkow Bronze. In 32,789 Sekunden entschied das Duo das Rennen um Rang drei gegen Mexiko (33,455) für sich. Gold ging an Australien (32,255) vor Russland (32,591).

Die elfmalige Weltmeisterin Vogel hatte im Sommer 2018 bei einem Trainingsunfall eine schwere Wirbelsäulenverletzung erlitten. Die Erfurterin ist querschnittsgelähmt. Noch bei der WM 2018 in Apeldoorn hatte Vogel Gold im Sprint und Teamsprint gewonnen.

In Pruszkow will die 28-Jährige vor allem eine moralische Unterstützung sein. "Wir sind jahrelang zusammen gereist, da haben sich Freundschaften entwickelt. Ich werde richtig mitfiebern", hatte sie im Vorfeld gesagt.

Ihren Worten ließ sie erste Taten folgen. Vogel ließ am Mittwoch ihren Erfurter Ex-Kollegen Maximilian Dörnbach Überraschungseier im Team verteilen. Die zweimalige Olympiasiegerin erreichte Pruszkow aber erst am Donnerstag.

Zu einer Medaille konnte sie Dörnbach dann nicht gratulieren. Der 23-Jährige verpasste im Teamsprint mit Timo Bichler (Dudenhofen) und Stefan Bötticher (Chemnitz) Edelmetall knapp. In 43,294 Sekunden musste sich das Trio im "kleinen Finale" um Bronze Russland (43,115) geschlagen geben. Der Sieg ging an die Niederlande (41,923) vor Frankreich (42,889).

Der deutsche Vierer in der Besetzung Felix Groß (Feuchtwangen), Leon Rohde (Hamburg), Theo Reinhardt (Berlin) und Domenic Weinstein (Villingen-Schwenningen) erreichte in 3:56,897 Minuten dagegen das erhoffte Ergebnis. Mit dem fünften Platz sammelte das BDR-Flaggschiff wichtige Punkte in der Olympia-Qualifikation, in der es zuletzt etwas ins Hintertreffen geraten war. Um Gold fahren Australien und Großbritannien.

Die deutschen Frauen hatten sich am Mittag für die Runde der besten Acht qualifiziert. Franziska Brauße (Öschelbronn), Lisa Brennauer (Durach), Lisa Klein (Saarbrücken) und Charlotte Becker (Datteln) treffen dort am Donnerstag auf das Team der USA.

Brauße erzielte im Scratch als Fünfte ein starkes Ergebnis. Überschattet wurde das Rennen allerdings von einem Massensturz in der Schlussphase. Die Italienerin Martina Fidanza blieb minutenlang verletzt am Boden liegen, konnte gestützt von Sanitätern aber selbstständig aufstehen. Durch die Wucht des Aufpralls brach eines der Räder in zwei Teile. Das erste Gold der Titelkämpfe ging an die Britin Elinor Barker.

SID re wt

(sid/dpa/old)
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