Fauxpas beim Bahnrad-WM Weinstein holt Siber nach Weltrekord-Panne

Für kurze Zeit durfte sich Domenic Weinstein bei der Bahnrad-WM als Weltrekordler fühlen, dann wurde die Zeit des Einer-Verfolgers in der Qualifikation korrigiert. Am Ende konnte sich Weinstein aber über eine Medaille freuen.

Europameister Domenic Weinstein hat bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften im polnischen Pruszkow die erste Goldmedaille für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) verpasst. Der 24-Jährige aus Villingen-Schwenningen musste sich am Freitagabend im Finale der Einer-Verfolgung über 4000 Meter in 4:12,571 Minuten dem Italiener Filippo Ganna (4:07,992) deutlich geschlagen geben. Zuvor hatten in Pruszkow Miriam Welte und Emma Hinze am Mittwoch im Teamsprint sowie Stefan Bötticher am Donnerstag im Keirin jeweils Bronze gewonnen.

„Natürlich hätte ich lieber Gold geholt. Aber man muss auch zugeben, dass es ein megastarkes Rennen von Filippo war. Er war jetzt nicht nur eine halbe Sekunde schneller, sondern doch deutlich“, sagte Weinstein. Bundestrainer Sven Meyer ergänzte: „Wir sind natürlich nicht hergekommen, um Zweiter sondern Weltmeister zu werden. Aber er ist trotzdem ein superstarkes Rennen gefahren, und es hat der Stärkere gewonnen.“

 Für kurze Zeit durfte sich Dominic Weinstein bei der Bahnrad-WM als Weltrekordler fühlen. Doch die Zeit musste aufgrund eines Fehlers korrigiert werden.

Für kurze Zeit durfte sich Dominic Weinstein bei der Bahnrad-WM als Weltrekordler fühlen. Doch die Zeit musste aufgrund eines Fehlers korrigiert werden.

Foto: dpa/Christoph Sicars

In seinem Qualifikationslauf gegen den Tschechen Nicolas Pietrula durfte sich Weinstein für kurze Zeit als neuer Weltrekordhalter fühlen. Eine Zeit von 4:05,172 Minuten wurde für ihn nach der Zieldurchfahrt angezeigt - nach rund zwei Minuten aber auf 4:09,091 Minuten korrigiert. Ein Betreuer auf der Bahn hatte den Kontakt auf der Ziellinie nach Angaben des Radsport-Weltverbandes UCI ausgelöst und für den Fauxpas auf der Anzeigetafel gesorgt. Auch bei Ganna wurde zunächst ein Weltrekord auf der Anzeigetafel angezeigt, aber auch dieser stimmte nicht.

„Mir kam es schon ein wenig komisch vor, weil ich die Zeiten ja während des Fahrens gesehen habe. Irgendwie ist es aber doch ein Scheißgefühl“, sagte Weinstein. Trösten durfte sich der Schwabe letztlich mit der Silbermedaille und einem deutschen Rekord. Den vorherigen hatte er selbst bei seinem EM-Sieg voriges Jahr in Glasgow aufgestellt. Weltrekordhalter bleibt somit der US-Amerikaner Ashton Lambie, der im August 2018 in der Höhe Mexikos in Aguascalientes 4:07,251 Minuten fuhr.

Chancenlos war Marc Jurczyk im Finale des Zeitfahrens über 1000 Meter. Beim Sieg des Franzosen Quentin Lafargue belegte der 23 Jahre alte Böblinger mit einer Zeit von 1:01.569 Minuten Platz acht.

(dpa)
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