Wolfsburg Punktverlust in Wolfsburg dient dem BVB als Warnung

Wolfsburg · Der Warnschuss kam für Borussia Dortmund vielleicht gerade noch zur rechten Zeit. "Es ist der beste Beleg, dass wir nicht nur 99, sondern 100 Prozent geben müssen", sagte Marco Reus, "auch in der Bundesliga." Zwei Wochen vor dem Champions-League-Finale gegen Bayern München zeigte sich der BVB zwar längst nicht in Endspielform, mit seinem Doppelpack (84./88.) bewahrte der Nationalspieler seine Mannschaft aber immerhin noch vor einer Niederlage.

Im Lager des entthronten Meisters sorgte das 3:3 (1:3) beim VfL Wolfsburg nicht unbedingt für Kopfzerbrechen. "Ich spreche jetzt noch nicht über das, was in zwei Wochen sein wird. Dafür ist noch genug Zeit", sagte Marcel Schmelzer. Überhaupt schoben die BVB-Profis das deutsche Gipfeltreffen am 25. Mai im Wembleystadion ganz weit von sich weg. "Es ist die richtige Warnung, dass wir in den nächsten Tagen weiter hart arbeiten müssen", sagte Reus. "London ist jetzt gar kein Thema bei uns, es zählt erstmal nur die Bundesliga", betonte er.

Die Fragen drehten sich trotzdem fast ausschließlich um das Endspiel. Dass der Ex-Dortmunder Ivan Perisic mit zwei Treffern die Vorfreude seiner früheren Teamkollegen auf Wembley etwas schmälerte, blieb nicht unkommentiert. "Eigentlich hat er die Karten jetzt nicht mehr verdient", sagte Torhüter Roman Weidenfeller mit einem Lächeln. Der ungewohnt wortkarge Trainer Jürgen Klopp hatte seinem Schützling die Tickets versprochen, schließlich war der Kroate Perisic erst im Januar gewechselt. "Wenn ich frei habe, dann gehe ich. Das ist normal. Aber ich glaube, dass ich Vorbereitung mit der Nationalmannschaft habe", sagte Perisic. "Borussia gewinnt das Finale, das ist mein Tipp", sagte Perisic.

Dass gegen die Bayern aber eine deutliche Leistungssteigerung notwendig sein wird, wusste nicht nur der Stürmer. "Wir waren einfach zu passiv", sagte Klopp, der in der ersten Halbzeit trotz des fehlenden Kampfgeistes nicht laut wurde: "Ich wollte die Mannschaft im eigenen Saft schmoren lassen. Wenn ich aktiver geworden wäre, hätte das nicht zum Spiel gepasst. Als die Mannschaft aktiver geworden ist, habe ich selbst auch Benzin nachgefüllt."

(sid)
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