Podolskis Einsatz beim Rückrundenstart ungewiss

Köln Es ist schön, wenn jemand sein Hobby zum Beruf machen kann. Bei Lukas Podolski ist das so. Er verdient seine Millionen mit zuletzt überaus erfolgreichem Fußball beim 1. FC Köln. Und wenn er einen seiner im Mustervertrag des Deutschen Fußball-Bundes empfohlenen 24 Urlaubstage genießt, rennt er ebenfalls dem Ball hinterher. Er will ja nur spielen.

Das wirkt sehr sympathisch, kann aber unangenehme Folgen haben. So wie jetzt "zwischen den Jahren", als er sich beim Hallenkick mit ein paar Kumpels eine Verletzung im Sprunggelenk zuzog. Mit blauem, dick geschwollenem Fuß erschien er bei seinem Verein. Die Haltestrukturen in der Strecksehne im Fuß seien lädiert, heißt es von der medizinischen Abteilung des Bundesligisten. Im Trainingslager im portugiesischen Portimao konnte Podolski bislang nur 60 Minuten Laufarbeit und eine Radtour über 45 Minuten absolvieren. An den Übungen mit der Mannschaft nahm er nicht teil.

Befürchtungen machen die Runde, dass der Angreifer, der in der ersten Serie 14 Treffer erzielte und fünf Torvorlagen lieferte, auch beim Rückrundenauftakt am übernächsten Samstag in Wolfsburg fehlen könnte. Der Klub verbreitet Zuversicht, nachdem der Spieler selbst das Heimspiel in der Woche darauf gegen Schalke als Ziel für seine Rückkehr genannt hatte. Zwei Tests stehen bis zum Wiederbeginn des Ligabetriebs noch an: morgen in Portugal gegen Utrecht und am Freitag (20.15 Uhr) auf dem Tivoli bei Alemannia Aachen.

Seine Zukunftsplanung lässt der 26-Jährige offen. Es gab zwar erste Sondierungsgespräche mit der Vereinsspitze, doch scheint es derzeit so, als falle die Entscheidung über einen Wechsel erst nach der Europameisterschaft, also im Juli. Podolski ("Ich verhandele erst im Sommer") hofft wohl, seinen Marktwert bei dem Turnier noch steigern zu können. Das würde auch dem FC helfen, weil der Stürmer dann für noch mehr Geld aus dem bis 2013 laufenden Vertrag herausgekauft werden müsste. Doch der Klub hätte bei diesem Zeitplan erst sehr spät die Sicherheit, die er braucht, um auf dem Transfermarkt aktiv werden zu können.

Der Brief, in dem Landesfinanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) Podolski um die Vertragsverlängerung beim FC bat und den unsere Zeitung veröffentlichte, hinterließ jedenfalls keinen Eindruck bei dem Umworbenen. Die Reaktionen beim FC: eine Mischung aus Kopfschütteln und Schmunzeln.

(RP)
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