Leichtathletik: Mehrkampf-Europacup in Finnland Peggy Beer will noch einmal angreifen

Berlin (dpa). Die EM-Dritte von 1990, Peggy Beer (Berlin), führt die deutschen Aufgebote beim Mehrkampf-Europacup am Wochenende im finnischen Oulu an. "Ich will noch einmal angreifen", macht sich die Tochter des Olympia-Zweiten von 1968 im Weitsprung, Klaus Beer, Mut.

Die zweimalige Olympia-Teilnehmerin und Sechste von 1992 konnte vor zwei Jahren zur Europameisterschaft in Budapest wegen Achillessehnenproblemen nicht starten, musste sich operieren lassen und patzte bei ihrem Comeback Anfang Juni im österreichischen Götzis mit drei ungültigen Versuchen im Weitsprung.

In Götzis hatte ein deutsches Frauen-Quartett die geforderte Sydney-Norm von 6 250 Punkten übertroffen. Während die 30-jährige Beer (Bestleistung 6 531) davon ausgeht, dass die Ex-Weltmeisterin Sabine Braun (Wattenscheid/6 464 Punkte) und Karin Ertl (Fürth/ München/6 396) schon für Sydney durch sind und nur noch ein Ticket umkämpft ist, rechnet Bundestrainer Klaus Baarck mit einem heißen Tanz. "Alles entscheidet sich in Ratingen. Wie bei den Zehnkämpfern sind im Siebenkampf die ersten drei qualifiziert, wenn sie die Olympia-Norm erfüllt haben." Baarck glaubt, dass sein Schützling Kathleen Gutjahr (Neubrandenburg/6 341) und Astrid Retzke (Halle/ Saale/6 326) noch deutliche Steigerungsmöglichkeiten haben.

In Oulu wo Russlands Frauen und Tschechiens Männer Pokalverteidiger sind, ist der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) wie schon in den zurückliegenden Jahren vor allem mit der zweiten Reihe vertreten: Im Vorjahr in Prag hatten die Männer Rang zwei und die Frauen Rang sechs belegt. Das Hauptaugenmerk der deutschen Mehrkampf-Asse um Frank Busemann (Dortmund) liegt auf dem Wettkampf am 22. und 23. Juli in Ratingen, wo es um die Sydney-Tickets geht.

Im Siebenkampf sind in Finnland neben Beer noch Sonja Kesselschläger (SC Neubrandenburg/6 039), Annika Meyer (TK Hannover/ 5 735) und Katja Keller (LAC Chemnitz/5 488), die für die verletzte Beatrix Mau-Repnak (Mellendorf) nachrückte, im Einsatz. Im Zehnkampf starten Sebastian Knabe (Halle/Saale/7 812), Thomas Pöge (Potsdam/ 7 753), Stephan Zeyen (TuS Jena/7 724) und Florian Schönbeck (Regensburg), der im Vorjahr mit 7 999 Punkten und Platz sechs bester DLV-Starter beim Europacup war. Damals hatten sich die späteren Weltmeister Thomas Dvorak (Tschechien) mit dem noch gültigen Weltrekord von 8 994 Punkten und Eunice Barber (Frankreich/6 505) die Einzelsiege geholt.

(RPO Archiv)
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