Muhammad Ali erster Fackelträger Olympisches Feuer in den USA eingetroffen

Washington (rpo). 66 Tage vor Beginn der Winterspiele von Salt Lake City ist das Olympische Feuer in den USA eingetroffen. Am Dienstag landete die Fackel an Bord eines aus Griechenland kommenden Jumbo-Jets der Delta Airlines in Atlanta, der Stadt der Sommerspiele 1996.

Die Flamme wurde am Dienstag an Bord einer in Athen gestarteten Maschine der US-Fluggesellschaft Delta nach Atlanta gebracht. Von dort soll das Olympische Feuer in einem Fackellauf durch die meisten US-Bundesstaaten nach Salt Lake City getragen werden, wo vom 8. bis zum 24. Februar die Winterspiele stattfinden.

Muhammad Ali hat mit zitternder Hand, aber voller Stolz als erster Fackelträger das Olympische Feuer auf den Weg durch die USA geschickt. Der größte Boxer aller Zeiten, der 1996 in Atlanta die Flamme bei den Sommerspielen entzündete, entfachte diesmal am gleichen Ort die erste Fackel auf amerikanischem Boden. Unter dem Beifall der rund tausend Zuschauer im Centennial Park gab er sie an Peggy Fleming weiter. Die Olympiasiegerin im Eiskunstlaufen von 1968 war die erste Läuferin.

11.500 Fackelträger sollen das Feuer über 21.722 Kilometer durch 46 US-Bundesstaaten bringen. Am 8. Februar 2002 wird es Salt Lake City erreichen, wo es gegen 20 Uhr Ortszeit im Rice-Eccles Olympic Stadium zur Eröffnung der Spiele erwartet wird.

Das Feuer hatte in einer griechischen Schale am Dienstagmorgen um 7 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ) Atlanta erreicht, Schauplatz der letzten Sommerspiele 1996 auf amerikanischem Boden. Es befand sich an Bord einer aus Griechenland kommenden Boeing 777 der Delta Airlines mit dem Namen "Soaring Spirit II" (Schwebender Geist). Das Feuer war am 19. November traditionell im Heiligen Hain von Olympia entzündet und von dort nach Athen getragen worden.

Mit dem Auto, Flugzeug, Schiff und Schlitten

"Wir sind stolz darauf, dass die Fackel mit der Leidenschaft so vieler Menschen auf die Reise geschickt wird", verabschiedete der Leiter des Organisationskomitees von Salt Lake City, Mitt Romney, die ersten Läufer. Die Art der Fortbewegung durch 46 Bundesstaaten der USA - darunter auch erstmals Alaska - kennt kaum Grenzen. Unter anderem dienen Auto, Flugzeug, Schiff, Schlitten und sogar ein Skispringer als Transportmittel.

Auf dem langen Weg zur Eröffnungsfeier der XIX. Winterspiele darf sich das in der Form eines Eiszapfens kreierte Relikt nicht nur aufgrund des starken Polizeiaufgebots der ungeteilten Aufmerksamkeit Amerikas sicher sein. Schon bei der Abfahrt in Atlanta bestand der Begleitkonvoy aus über 50 LKWs des US-Fernsehens, bei seiner Zwischenstation am New Yorker Ground Zero (23. Dezember) dürfte der Medien- und Menschenandrang seinen Höhepunkt erreichen.

Mehr als 210.000 Amerikaner hatten sich im April mit einem Bewerbungsschreiben ("Was Olympia für mich bedeutet") um die Teilnahme am Fackellauf beworben. Die 11.500 Glücklichen - darunter über 200 frühere Olympiasieger - erhalten nach getaner Arbeit eine Urkunde und können zudem das drei Pfund schwere Objekt der Begierde zum Freundschaftspreis von 335 Dollar käuflich erwerben.

Der Name des letzten Läufers, der am 8. Februar das Olympische Feuer in Salt Lake City entzünden soll, wird derweil einmal mehr wie ein Staatsgeheimnis behütet. Auch 1996 hatte niemand mit Muhammad Ali gerechnet.

(RPO Archiv)
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