Russischer Importschlager Ahn ist erfolgreichster Shorttracker der Olympia-Geschichte

Sotschi · Wiktor Ahn ist zum erfolgreichsten Shorttracker der Olympia-Geschichte aufgestiegen und hat sich in seiner neuen Heimat endgültig den Status als Volksheld verdient. Der gebürtige Südkoreaner gewann am Freitag bei den Winterspielen in Sotschi Gold über 500 m und führte anschließend auch die russische Staffel über 5000 m zum Olympiasieg.

 Wiktor Ahn holte auch mit der Staffel Gold.

Wiktor Ahn holte auch mit der Staffel Gold.

Foto: afp, rc/mb

Für Ahn, der erst seit 2011 die russische Staatsbürgerschaft besitzt, war es am Schwarzen Meer bereits der dritte Sieg nach dem Erfolg über 1000 m. Für sein Heimatland Südkorea hatte er 2006 in Turin dreimal ganz oben auf dem Treppchen gestanden. Unter den erfolgreichsten Sportlern bei Winterspielen aller Zeiten nimmt Ahn mit zusätzlich zweimal Bronze den vierten Platz ein.

Über 500 m zeigte Ahn seine ganze Klasse und schob sich erst in der letzten Runde mit einem taktisch klugen Manöver an die Spitze. Im Ziel lag der 28-Jährige vor dem Chinesen Wu Dajing und dem Kanadier Charle Cournoyer. Das 5000-m-Rennen wurde nach einem frühen Sturz der Niederländer und Chinesen schnell zu einem Zweikampf zwischen Russland und den USA, in dem der Gastgeber der Winterspiele vor allem dank Ahn die Oberhand behielt. Bronze ging an China.

Bei den Frauen sicherte sich über 1000 m die Südkoreanerin Park Seung-Hi die Goldmedaille. Die 21-Jährige, die Dritte über 500 m wurde, setzte sich im Finale vor der Chinesin Fan Kexin und ihrer 17 Jahre alten Teamkameradin Shim Suk Hee durch. Die bislang mit drei Medaillen (einmal Silber, zweimal Bronze) dekorierte Italienerin Arianna Fontana wurde im Viertelfinale disqualifiziert.

Als Dauerbrennerin erwies sich die niederländische Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Jorien ter Mors. Nur drei Stunden nach ihrem Einsatz in der Teamstaffel der Eisschnellläufer stand die 24-Jährige am Abend als Shorttrackerin erneut auf dem Eis und beendete den 1000-m-Wettbewerb als Fünfte.

Die deutschen Shorttracker hatten mit den Medaillenentscheidungen in Sotschi nichts zu tun. Robert Seifert schied bei insgesamt drei Starts (500 m, 1000 m, 1500 m) jeweils in der ersten Runde aus. Die erst 15-jährige Anna Seidel sorgte mit dem Halbfinal-Einzug über 1500 m zumindest für eine positive Überraschung.

(sid)
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