Vier Wochen vor Olympia Neureuther, Höfl-Riesch und deutsche Rodler überzeugen

Köln · Die Alpin-Stars und Rodler als feste Größen, die Bobpiloten im Aufwind: Vier Wochen vor dem Start der Olympischen Winterspiele (7. bis 23. Februar) haben zahlreiche deutschen Athleten Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiden beim Großereignis in Russland geweckt. Die Skispringer bereiten dagegen weiterhin Sorgen.

Deutsche Medaillenhoffnung: Felix Neureuther.

Deutsche Medaillenhoffnung: Felix Neureuther.

Foto: dpa, Peter Schneider

In Medaillen-Form sind besonders die beiden besten deutschen Ski-Rennläufer. "Superman" Felix Neureuther feierte einen historischen Triumph - im Schweizer Adelboden gewann der 29 Jahre alte Partenkirchner als erster Deutscher seit fast 41 Jahren einen Riesenslalom im Weltcup. Im Slalom am Sonntag legte Neureuther fast noch nach, doch im Zielhang fädelte er auf Podestkurs liegend ein. "Das ist schon ärgerlich, echt schade. Es wäre eine Riesenchance gewesen", sagte Neureuther und ergänzte: "Vielleicht tut's auch ganz gut, dann kehrt wieder ein bisschen Ruhe ein, und alle kommen wieder auf den Boden."

Maria Höfl-Riesch fuhr gleich zweimal aufs "Stockerl". Trotz zweier nicht ganz fehlerfreier Auftritte reichte es in Altenmarkt-Zauchensee/Österreich zu dritten Plätzen in Abfahrt und Super-Kombination.

Die Rodler zeigten beim Heim-Weltcup in Oberhof einmal mehr eine überragende Vorstellung. Drei Siege, acht von neun möglichen Podestplätzen, dazu die vorzeitigen Weltcupgesamtsiege von Natalie Geisenberger und Tobias Wendl/Tobias Arlt - die deutschen Kufen-Flitzer fahren einen Monat vor Sotschi anscheinend in einer eigenen Liga.

Auch ohne Sieg bestätigte das deutsche Bobteam seinen Aufwärtstrend. Beim prestigeträchtigen Weltcup in St. Moritz wurde Weltmeister Maximilian Arndt in der Königsdisziplin Vierer hinter Schnellstarter Oskars Melbardis und dem Russen Alexander Subkow Dritter. Zweier-Weltmeister Francesco Friedrich (Oberbärenburg) war bereits am Samstag im kleinen Schlitten auf Rang drei gefahren. Bei den Frauen beendete Cathleen Martini (Oberbärenburg) mit dem zweiten Platz ihre sportliche Krise. Mit Anschieberin Christin Senkel gelang der 30-Jährigen der erste Podestplatz in diesem Winter.

Einen positiven Eindruck hinterließen auch die Kombinierer um Weltmeister Eric Frenzel (Oberwiesenthal). Zwar verpasste der 25-Jährige als Einzel-Vierter im französischen Chaux-Neuve den vierten Saisonsieg, im Teamsprint reichte es an der Seite von Johannes Rydzek (Oberstdorf) aber zum dritten Platz. Besser machten es die siegreichen Tino Edelmann und Fabian Rießle (Zella-Mehlis/Breitnau).

Auch die Snowboarder setzten ein Ausrufezeichen. Alexander Bergmann aus Bischofswiesen gewann völlig überraschend den Parallel-Slalom beim Weltcup im österreichischen Bad Gastein. Mit seinem ersten Weltcup-Sieg qualifizierte sich der 26-Jährige für die Winterspiele.

Dagegen suchen die deutschen Skispringer nach der enttäuschenden Vierschanzentournee weiter ihre alte Form. Auch am legendären Kulm patzten die deutschen Adler. Severin Freund sorgte mit dem vierten Platz am Samstag zwar für einen Lichtblick, doch 24 Stunden herrschte wieder Ernüchterung. Rang zwölf durch den Niederbayern war noch das beste Ergebnis an einem enttäuschenden Tag.

Die deutschen Biathleten laufen in den Einzelrennen ihren Ansprüchen hinterher, beim Heim-Weltcup in Ruhpolding bleiben die absoluten Topresultate aus. Dennoch sieht man sich mit Blick auf Sotschi auf dem richtigen Weg. Franziska Preuß schaffte mit Rang vier in der Verfolgung immerhin eine Überraschung, bei den Männern wurde Simon Schempp nur Elfter.

Hoffnung für die Winterspiele machen den Skijägern vor allem die Resultate der Staffeln. Während die Frauen in drei Teamwettbewerben dreimal auf dem Podest standen und sogar einmal gewannen, haben es auch die Männer in Ruhpolding als Zweite aufs Podest geschafft.

(sid)
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