Eishockey bei Olympia Russland und Kanada siegen mit Mühe

Sotschi · Die großen Goldfavoriten Russland und Kanada sind mit glanzlosen Pflichtsiegen in das olympische Eishockey-Turnier gestartet. Obwohl dem russischen Superstar Alexander Owetschkin schon nach 77 Sekunden ein Blitzstart gelang, tat sich die Sbornaja beim 5:2 (2:0, 1:2, 2:0) gegen Slowenien ähnlich schwer wie die Kanadier. Angeführt von Ausnahmespieler Sidney Crosby siegte der Olympiasieger nach großen Anlaufschwierigkeiten gegen Norwegen mit 3:1 (0:0, 2:0, 1:1).

 Alexander Owetschkin ist der große Hoffnungsträger der russischen Eishockey-Nationalmannschaft.

Alexander Owetschkin ist der große Hoffnungsträger der russischen Eishockey-Nationalmannschaft.

Foto: ap, JJ

Den besten Eindruck hinterließen am ersten Spieltag daher die USA mit dem überraschend deutlichen 7:1 (1:0, 6:1, 0:0) gegen die Slowakei. Das 8:4 (4:2, 2:0, 2:2) der Finnen im vom deutschen Schiedsrichter Daniel Piechaczek geleiteten Spiel gegen Österreich war hingegen auch in dieser Höhe zu erwarten.

Angefeuert von 11.653 Zuschauern im nicht ausverkauften Bolschoi Eispalast hätte der Start für Russland derweil gar nicht besser verlaufen können. "Alexander der Große" höchstpersönlich besorgte die rasche Führung, der zweite russische Starstürmer Jewgeni Malkin (4.) erhöhte. Schnell entwickelte sich ein Offensivspektakel, bei dem die Russen mitunter allerdings zu verspielt wirkten. "Da haben wir die Sache zu locker genommen, dass dürfen wir nicht mehr machen", sagte Owetschkin.

Gegen den Olympia-Debütanten Slowenien ging Russlands Leichtsinn gerade nochmal gut. Mit Blick auf die anstehenden Aufgaben, vor allem den Klassiker am Samstag gegen die USA, war das schwache zweite Drittel aber vielleicht ein Warnschuss zur rechten Zeit. "Das erste Turnierspiel ist immer schwierig. Es war für uns eine gute Erfahrung", sagte Owetschkin.

Einen ganz zähen Start in das Turnier am Schwarzen Meer lieferten danach die Kanadier ab. Der Olympiasieger von Vancouver, ausschließlich mit NHL-Stars bestückt, fand gegen clever verteidigende Norweger im ersten Drittel überhaupt kein Mittel und spielte vor allem in der Offensive viel zu kompliziert. "Wir wussten, dass wir im Laufe des Spiels besser werden. Wenn wir demnächst 60 Minuten so spielen wie heute in den letzten beiden Dritteln, können wir zufrieden sein", sagte Crosby.

Nachdem Shea Weber (27.) mit einem krachenden Schlagschuss von der blauen Linie den erlösenden Führungstreffer markiert hatte, verbesserte sich die Situation zusehends. Um nach 62 Jahren den ersten Olympiasieg außerhalb Nordamerikas bejubeln zu dürfen, müssen die "Ahornblätter" allerdings ihr Spiel an die in Europa größere Eisfläche noch deutlich mehr anpassen.

Viel besser taten das die US-Boys in der Schayba Arena. Nach einem ausgeglichenen ersten Spielabschnitt drehten die USA auf und zogen durch sechs Treffer im zweiten Drittel auf und davon. Überragender Akteur beim Sieg der Finnen war zuvor Österreichs NHL-Stürmer Michael Grabner gewesen, der drei Tore erzielte.

Die zwölf Olympia-Teilnehmer sind in drei Gruppen zu jeweils vier Mannschaften eingeteilt. Nach dem Abschluss der Vorrunde ziehen die drei Gruppensieger und der Gruppenzweite mit den meisten Punkten direkt in das Viertelfinale ein. Die übrigen acht Nationen ermitteln im K.o.-Modus die weiteren vier Viertelfinalisten.

(sid)
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