Olympia 2014 Russische Polizei wegen Medienbehinderung in der Kritik

Moskau · Russische Polizeibehörden sind drei Monate vor Beginn der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi wegen wiederholter Behinderung eines norwegischen Fernsehteams in die Kritik geraten. Die Reporter des Senders TV2 wurden im Rahmen ihrer Berichterstattung über die Vorbereitungen der Spiele mehrfach angehalten und befragt.

Auch am Mittwoch, dem Abreisetag des Teams, mussten sich die Medienleute Fragen nach ihrer Tätigkeit vor Ort gefallen lassen. Seit der Ankunft in Krasnodar am 21. Oktober habe es so viele Vorfälle gegeben, "dass es schwer ist, sie alle auseinanderzuhalten", sagte Reporter Oystein Bogen der Nachrichtenagentur AFP und nannte die Polizeiaktionen "ungewöhnlich, beunruhigend und systematisch". Ohne ersichtlichen Grund sei das Fernsehteam verfolgt und zu Befragungen mitgenommen worden. Bogen gab an, dass man etwa elf bis zwölf Stunden in Polizeigewahrsam verbracht habe. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch verurteilte die Polizeiaktionen als "Versuch, die Medien zum Schweigen zu bringen".

(sid)
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