Winterspiele 2018 Das ABC der Paralympics

Pyeongchang/Düsseldorf · Welche Eindrücke bleiben von den Weltspielen des Behindertensports? Nachbetrachtung der Winter-Paralympics in Pyeongchang.

Paralympics 2022: Alle deutschen Medaillen-Gewinner - Gold, Silber, Bronze
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Alle deutschen Medaillen-Gewinner

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Foto: dpa, kjh

Das paralympische Feuer im südkoreanischen Pyeongchang ist erloschen. Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), beendete die Spiele offiziell. Es bleiben sieben goldene deutsche Momente - und viel mehr.

Alles beginnt mit einem Traum", sagte Parsons bei der Eröffnungsfeier der Winter-Paralympics. "In einem Traum ist alles möglich." Diese Ankündigung sollte sich für einige der 20 deutschen Athleten bewahrheiten.

Begleitläufer wie Martin Härtl blieben die stillen Helden. Härtl und die weiteren Führer sehbehinderter Athleten nahmen sich zurück, um anderen zum Erfolg zu verhelfen.

Clara Klug überzeugte als junges Nachwuchstalent. Die 23-jährige sehbehinderte Biathletin gewann (mit Härtl) zwei Bronzemedaillen.

Doping spielte eine große Rolle. 600 Tests wurden durchgeführt - so viele wie nie zuvor.

Eskau, Andrea: Die 46-jährige Biathletin und Para-Langläuferin feierte sechs Medaillen (2x Gold, 3x Silber, 1x Bronze) und hat damit nun acht Paralympics-Goldmedaillen in ihrer Karriere gesammelt.

Fluchbrecher: Martin Fleig (28) beendete durch seinen Sieg im Para Biathlon die Medaillen-Durststrecke deutscher Männer, die in Vancouver 2010 begann.

Goldhuber und Silberfuss: Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber (25) gewann Abfahrt- und Super-G-Gold sowie Silber in der Super-Kombination (hinter Anna-Lena Forster). Skirennläuferin Andrea Rothfuss (28) wurde in vier Wettbewerben viermal Zweite und gewann Slalom-Bronze.

Heimspiel: Sin Eui-hyun holte die erste und einzige Goldmedaille für Südkorea: im Ski Nordisch.

IPC: Bei den Sommer-Paralympics 2016 in Rio schloss das IPC russische Athleten noch wegen Staatsdopings aus. Für die Entscheidung, sie unter neutraler Flagge in Südkorea zuzulassen, gab es reichlich Kritik.

Jining, Chen: Pekings Bürgermeister nahm gestern die paralympische Fahne entgegen. In Peking finden die Spiele 2022 statt.

Kreiter, Georg: Im Riesenslalom schwer gestürzt, musste der Monoskifahrer operiert werden.

Lysova, Mikhalina: Die Russin durfte trotz Dopingvorwürfen starten und gewann drei Medaillen. Zehn Russen nahmen in den alpinen Disziplinen teil, zwölf in den nordischen, drei im Snowboard und fünf im Curling.

Medaillenspiegel: Platz eins belegen die USA (13 Gold-, 15 Silber- und acht Bronzemedaillen). Zweiter sind die "Neutralen Paralympischen Athleten" aus Russland (acht, zehn, sechs). Deutschland steht mit sieben goldenen, acht silbernen und vier bronzenen Medaillen auf Rang fünf. 19 Medaillen holte das Team, also vier mehr als bei den Paralympics in Sotschi 2014.

Nationen: 45 entsandten Sportler zu den Weltspielen des Behindertensports. Erstmals waren Nordkorea, Georgien und Tadschikistan (je ohne Medaille) mit dabei. Nordkorea blieb der Abschlussfeier ohne Begründung fern.

Operation: Dr. Hartmut Stinus, seit rund 25 Jahren Mannschaftsarzt der Ski-Alpin-Athleten, musste bei einer OP assistieren.

Passion connected, also "Leidenschaft bewegt uns" lautete das Motto in Südkorea.

Quade, Karl: Der Chef de Mission zog ein positives Fazit. "Es gibt nur wenige Sportler, die ihre Erwartungen nicht erfüllen konnten."

Rollstuhlcurling: Platz acht für Deutschland stellte Bundestrainer Bernd Weißer zufrieden.

Senior: Der 48-jährige Biathlet Alexander Ehler blieb als ältester Athlet im deutschen Team ohne Medaille.

Temperaturunterschiede von bis zu 20 Grad sorgten für schwierige Bedingungen. Ausfallen musste aber kein Wettbewerb. Starke Winde, wie bei den Olympischen Spielen, blieben ebenfalls aus.

USA: Mit 36 Medaillen waren sie die mit Abstand erfolgreichste Nation nach 80 Wettbewerben.

Volunteers: Südkorea präsentierte sich als guter Gastgeber. . rund 5000 Volunteers waren im einsatz, es waren vornehmlich Stundenten aus Seoul.

Wille, Entschlossenheit und Mut: All das symbolisierte "Bandabi", ein Schwarzbär und Maskottchen der Paralympics. Als Gebärde für ihn wird mit den Händen ein Halbmond geformt.

XXII.: Die zwölften Spiele der paralympischen Geschichte sind zu Ende. Die ersten Winter-Paralympics gab es 1976 in der Stadt Örnsköldsvik (Schweden).

Yonhap ist das Medium, das zuerst über die Abschaffung eines umstrittenen Gesetzes berichtete: Behinderte in Südkorea wurden bislang in Kategorien eingeteilt, viele fühlten sich stigmatisiert. Ein neues Gesetz soll nun auf dem Weg sein.

Zuschauerrekord: 343.000 Tickets wurden abgesetzt.

(ball)
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