Olympische Winterspiele in Peking Tibeter demonstrieren vor IOC-Sitz gegen „Spiele der Schande“

Lausanne · Rund 500 Tibeter haben am Donnerstag vor dem Hauptsitz des Internationalen Olympischen Komitees in Lausanne gegen Peking als Austragungsort der am Freitag beginnenden Olympischen Winterspiele protestiert.

 Tibeter protestieren gegen Peking als Austragungsort der Olympischen Winterspiele.

Tibeter protestieren gegen Peking als Austragungsort der Olympischen Winterspiele.

Foto: dpa/Martial Trezzini

Rund 500 Tibeter haben am Donnerstag vor dem Sitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gegen die Winterspiele in Peking demonstriert. Tibetische Demonstranten aus ganz Europa marschierten einen Tag vor Beginn der Spiele vom IOC-Standort in Lausanne zum Olympischen Museum der Schweizer Stadt. Angeführt wurden sie von einem tibetischen Künstler auf Skiern, auf denen die Worte "Freiheit" standen.

Die Demonstranten, von denen viele tibetische Flaggen trugen, liefen hinter Transparenten mit der Aufschrift "Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking", "Stoppt die Menschenrechtsverletzungen in Tibet" und "Spiele der Schande".

Der tibetische Künstler Loten Namling, der seit 32 Jahren in der Schweiz lebt und den Marsch auf Skiern anführte, zog außerdem die chinesische Flagge hinter sich her. "China hat mein Land und meine Kultur zerstört", sagte er. "Nie und nimmer sollten sie Massenmördern und Diktatoren die Olympischen Spiele überlassen."

Peking wird immer wieder wegen seiner Tibet-Politik kritisiert. 1959 kam es in Tibet zum Aufstand, den China gewaltsam niederschlug. Der Dalai Lama, das spirituelle Oberhaupt der Tibeter, floh daraufhin nach Indien und gründete in Dharamsala die tibetische Exilregierung. Die Tibeter werfen der chinesischen Regierung vor, ihre Religion und ihre Kultur zu unterdrücken. Peking hingegen erklärt, Tibet 1951 "friedlich befreit" zu haben.

(afp/dpa/old)
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