Olympia-Blase und tägliche Tests Die Corona-Herausforderung bei den Winterspielen in Peking

Düsseldorf · Im Gastgeberland der Olympischen Winterspiele gelten strikte Corona-Maßnahmen. Doch welche Auswirkungen hat die chinesische Null-Toleranz-Politik für die Athleten und ausländischen Gäste?

Olympia 2022: Corona-Maßnahmen - PCR-Tests, Blase, Quarantäne
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Corona-Maßnahmen bei den Winterspielen in Peking 2022

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Foto: dpa/Andy Wong

China hatte durch eine äußerst strenge Maßnahmen-Politik seit Beginn der Pandemie kaum größere Corona-Ausbrüche zu verzeichnen. Mit Massentests, Kontaktverfolgung, Zwangsquarantäne, strikten Lockdowns und Einreisebeschränkungen haben die Behörden die Lage, nach eigenen Angaben, unter Kontrolle.

Zweieinhalb Wochen vor Eröffnung der Olympischen Winterspiele (4. bis 20. Februar) erreichte die Zahl der Corona-Neuinfektionen in China jedoch den höchsten Stand seit März 2020. Auch wenn die Fallzahlen im Vergleich zum Großteil der westlichen Welt verschwindend gering sind, reagiert die Staatsführung zunehmend nervös. Zudem sind die der ersten Omikron-Fälle auch in der Hauptstadt registriert worden.

Hauptelement der chinesischen Corona-Politik währende der Olympischen Spiele ist die „olympische Blase“. Peking hat bereits am 4. Januar seine olympische Blase für die anstehenden Winterspiele geschlossen. Seitdem dürfen Tausende von Mitarbeitenden wie beispielsweise Volunteers, Reinigungskräfte, Köche und Fahrer diesen geschlossenen Zirkel nicht mehr verlassen. Und auch die anreisenden Athleten sowie Trainer, Betreuer und Medienvertreter bleiben in der Bubble vom Tag ihrer Ankunft, bis sie das Land wieder verlassen. Das bedeutet, sie dürfen sich nur in „geschlossenen Kreisläufen“ zwischen Unterkunft und Wettkampfstätten oder Medienzentren bewegen.

Wer in die Bubble eingeschleust wird, muss entweder vollständig geimpft und negativ getestet sein oder sofort nach der Landung für 21 Tage in Quarantäne. Für die meisten Athleten ist die Quarantäne aufgrund des einhergehenden Formverlustes keine Option. Die Snowboard-Olympiasiegerin Patrizia Kummer aus der Schweiz hat dennoch genau diesen Weg gewählt und trat Mitte Januar die dreiwöchige Isolation an.

14 Tage vor der Abreise muss mit einem Gesundheitstagebuch begonnen werden. Dafür muss täglich die Temperatur gemessen sowie ein Fragebogen nach dem allgemeinen Gesundheitszustand ausgefüllt werden. Maximal 96 Stunden vor dem Abflug ist der erste PCR-Test zu nehmen, höchstens 72 Stunden vor dem Abflug der zweite. Sind beide Tests negativ, kann ein QR-Code zur Einreise generiert werden.

Innerhalb der Bubble wird müssen alle täglich einen PCR-Test machen. Zudem besteht jederzeit und überall Maskenpflicht. Die olympische Blase bleibt bis weit nach den Paralympics (4. bis 13. März), mindestens aber bis Ende März/Anfang April geschlossen.

Aus Angst vor einer Omikron-Welle haben die Organisatoren am Montag, 17. Januar, zudem den freien Ticketverkauf für inländische Besucher gestoppt. Nur handverlesene Zuschauer aus dem Gastgeberland China werden nun dabei sein. Schon zuvor war klar, dass es keine ausländischen Zuschauer geben wird.

(ele/sid/dpa)
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