Termine, deutsche Teilnehmer, Medaillenchancen Das müssen Sie zu Biathlon in Peking wissen
Peking · Welche deutschen Biathleten haben sich für die Olympischen Winterspiele in Peking qualifiziert? Wie steht es um die Medaillenchancen? Und welche sind die wichtigsten Termine? Hier gibt‘s die Antworten.

Das ist der deutsche Biathlon-Kader für Olympia
Seit wann gibt es Biathlon bei Olympischen Spielen?
Seit den Winterspielen 1960 im amerikanischen Squaw Valley wird um olympische Medaillen gelaufen und geschossen. Frauen-Wettbewerbe finden erst seit 1992 im französischen Albertville statt.

Der Zeitplan im Biathlon bei den Winterspielen 2022
Wieviele Entscheidungen fallen in Peking?
Zwischen dem 5. und 19. Februar geht es in insgesamt elf Wettbewerben um olympisches Edelmetall. Den Anfang macht die Mixed-Staffel am 5. Februar, die 2014 ins olympische Programm aufgenommen wurde. Dann stehen pro Geschlecht jeweils fünf Rennen (Einzel, Sprint, Verfolgung, Staffel, Massenstart) auf dem Kalender.
Welche Deutschen sind qualifiziert?
Die sechs Quotenplätze bei den Männern haben Johannes Kühn, Benedikt Doll, Erik Lesser, Philipp Nawrath, Roman Rees und David Zobel ergattert. Bei den Frauen sind Franziska Preuß, Denise Herrmann, Vanessa Voigt, Vanessa Hinz und Anna Weidel mit dabei. Franziska Hildebrand hatte trotz guter Ergebnisse in Ruhpolding die Norm verfehlt, Weidel und Zobel erfüllten die halbe Norm.
Wie stehen die Medaillenchancen?
Sie könnten besser sein. In den 30 Einzel-Rennen des Olympia-Winters standen die deutschen Biathleten nur viermal auf dem Podium. Johannes Kühn in Hochfilzen und Benedikt Doll in Antholz gelangen die einzigen Saisonsiege. Hoffnung macht die deutsche Männer-Staffel, die in Ruhpolding auf Platz zwei lief. An guten Tagen ist Kühn, Doll, Erik Lesser, Denise Herrmann oder auch der coronageschwächten Franziska Preuß eine Überraschung zuzutrauen.
Wer sind die Topfavoriten?
Bei den Männern führt wohl kein Weg an Johannes Thingnes Bö und Quentin Fillon Maillet vorbei. Der Franzose gewann zuletzt drei Rennen in Folge, führt mit fünf Saisonsiegen souverän im Gesamtweltcup. Aber auch sein Landsmann Emilien Jacquelin oder der Schwede Sebastian Samuelsson sind nicht zu unterschätzen. Die Norweger um Bö, dessen Bruder Tarjei Bö oder Sturla Holm Lägreid überzeugten bei der Generalprobe in Antholz. Bei den Frauen dominieren die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland und Elvira Öberg aus Schweden den Olympia-Winter.
Wie ist die Stimmung im deutschen Team?
Könnte besser sein. Sorgen bereitet vor allem Frontfrau Preuß, die geschwächt von ihrer Corona-Infektion nur noch wenig Zeit hat, um auf ihr optimales Leistungsniveau zu kommen. Vor dem Saisonstart galt die 27-Jährige als Deutschlands aussichtsreichste Medaillenkandidatin. Auch die Leistungen von Denise Herrmann am Schießstand waren zuletzt nicht medaillenwürdig. Bei den Männern war hingegen ein Aufwärtstrend zu spüren. Kühn, Doll oder Lesser dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf eine Überraschung machen.
Wann sind die wichtigsten Termine in Peking?
Bei der Männer-Staffel am 15. Februar (10.00 Uhr) könnte es eine deutsche Medaille geben, die Frauen laufen am 16. Februar (8.45 Uhr). Zum Abschluss ist in den Massenstarts der Männer (18. Februar) sowie Frauen (19. Februar) alles möglich.
Was noch zu sagen wäre ...
"Die letzten Wochen waren sehr frustrierend, schmerzhaft und eine richtige Herausforderung für mich. Ich kämpfe weiter, dass ich hoffentlich bald wieder 'part of the game' sein kann" (Franziska Preuß über ihren Gesundheitszustand nach einer Corona-Infektion)
Wie lief es 2018 in Pyeongchang?
Ausgezeichnet. Mit insgesamt sieben Medaillen führte Deutschland den Medaillenspiegel im Biathlon an. Drei Goldene durch Arnd Peiffer im Sprint sowie Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier (Sprint und Verfolgung) wurden durch eine Silberne von Simon Schempp im Massenstart sowie drei Bronzemedaillen (Doll/Verfolgung, Dahlmeier/Einzel und Männer-Staffel) garniert.